Es gibt Orte, die wirken wie aus einer anderen Zeit. Wir dachten erst an eine KI-Simulation, als wir durch Zufall auf dieses Foto im Netz stießen. Was ist das denn bitte?
Sveti Stefan ist ein sehr realer Ort, eine winzige Insel an der Adriaküste Montenegros. Sie ist nur durch einen schmalen Damm mit dem Festland verbunden. Steinhäuser mit roten Ziegeldächern, enge Gassen, Bougainvillea, die über Mauern ranken. Die Insel ist Mythos, der wohlhabende Besucher aus aller Welt anzieht.
Fischer und Filmstars
Sveti Stefan ist eines der exklusivsten Reiseziele Europas. Hinter den Mauern verbirgt sich heute ein Luxusresort. Wer hier urlaubt, zahlt nicht selten mehrere Tausend Euro. Pro Nacht. Filmstars und Millionäre zieht der Ort an, doch seine Geschichte beginnt sehr bodenständig.
Die Ursprünge reichen bis ins 15. Jahrhundert zurück. Damals war die Insel ein Schutzrefugium für Fischerfamilien, die sich vor Piratenangriffen schützen wollten. Sveti Stefan wurde befestigt und entwickelte sich zu einem kleinen, selbstversorgenden Dorf. Noch im 19. Jahrhundert lebten hier rund 400 Menschen. Einfache Fischer und ihre Familien, die vom Fischfang in der Adria lebten.
Erst in den 1950er-Jahren begann der Wandel. Jugoslawiens kommunistische Führung erkannte das touristische Potenzial des Ortes und ließ die Bewohner umsiedeln. Sveti Stefan wurde zu einem Luxushotel, das bald internationale Berühmtheit erlangte. Filmstars wie Sophia Loren, Elizabeth Taylor, Kirk Douglas oder Carlo Ponti logierten hier, ebenso wie der britische Thronfolger Prinz Charles und zahlreiche Staatsmänner.
Zutritt streng verboten
Mit den Jugoslawienkriegen in den 1990er-Jahren fiel auch Sveti Stefan in einen Dornröschenschlaf. Die Insel wurde geschlossen, die Gebäude verfielen langsam. Erst 2007 begann eine behutsame Restaurierung, die das historische Erbe bewahrte und zugleich höchsten Luxusstandard einführte. Heute gehört Sveti Stefan zu den teuersten Adressen im Mittelmeerraum.
Unsere schönsten Inselgeschichten aus vielen Jahren Ankerherz - hier bestellen!
Wer nicht als Gast des Aman Resorts residiert, muss draußen bleiben. Das Betreten der Insel ist streng kontrolliert. Doch vom Festland aus, vom langen Sandstrand oder von den Hügeln über dem Dorf Pržno, lässt sich der Anblick der Insel genießen.
Sveti Stefan ist ein Symbol für die wechselhafte Geschichte Montenegros. Immer wieder gibt es in der Bevölkerung auch eine emotionale Diskussion: Darf das kulturelle Erbe, das mit einem solchen Ort verknüpft ist. vollständig in den Händen eines Luxuskonzerns liegen?