Die Gewerkschaft Ver.di hat den Hamburger Hafen für zwei Tage lahmgelegt. Eigentlich sollte der Warnstreik erst in den Abendstunden des Mittwoch beginnen, doch bereits jetzt darf kein großes Schiff ein- oder auslaufen.
Der Hamburger Hafen schläft nie? Aktuell macht er aber ein kleines „Nickerchen“.
Deutschlands größter Seehafen ist seit Mittwochvormittag aus Sicherheitsgründen für große Schiffe gesperrt, wie die „Hamburg Port Authority“ dem Abendblatt bestätigte. Denn auch die Lotsenversetzboote sind vom Warnstreik betroffen. Ohne diese Boote kommen die Lotsen nicht zu den Schiffen. Alle Schiffe mit mehr als 90 Metern Länge oder 13 Metern Breite müssen im Hamburger Hafen einen Lotsen an Bord haben. (Eine Geschichte über die unbesungenen Helden der Häfen liest Du HIER im Ankerherz Blog).
Hamburger Hafen ist dicht
Behinderungen wird es auch im Bereich von Schleusen und Brücken geben. Der Alte Elbtunnel ist ebenfalls betroffen. Der Warnstreik soll bis Freitagmorgen um 6 Uhr andauern. Kommt es nun zu einem Stau in der Deutschen Bucht? Mindestens 18 große Schiffe sollen auf die Einfahrt in den Hamburger Hafen warten. Wie viele Schiffe auslaufen wollen, ist noch nicht bekannt. Die Kapitäne müssen sich erst zwei bis vier Stunden vor „Leinen los“ verbindlich bei der Hafenaufsicht melden.
Hintergrund des bundesweiten Warnstreiks sind verhärtete Tarifverhandlungen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften im Öffentlichen Dienst. Für die deutschlandweit etwa 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen fordert die Gewerkschaft ver.di 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber ein Plus von 500 Euro pro Monat. Die Arbeitgeber lehnen dies als „unverhältnismäßig“ ab und bieten 5 Prozent mehr Lohn inklusive einer Einmalzahlung.
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