Der Rumpf des vor Gibraltar gestrandeten Massengutfrachters OS 35 ist gebrochen. Seit einer Kollision mit einem LNG-Tanker liegt der Havarist nur wenige hundert Meter vor dem Strand Catalan Bay. Es gibt aber auch gute Nachrichten im Unglück. (Foto: Gibraltar Port Authority).
Wie die Regierung von Gibraltar am Mittwochabend mitteilte, scheint bislang kein Öl ausgetreten zu sein. Nach der Kollision der großen Schiffe befürchtete man zunächst eine Umweltkatastrophe. Die „OS 35“ hat 215 Tonnen Schweröl, 250 Tonnen Diesel und 27 Tonnen Schmieröl in ihren Tanks. Um eine Umweltverschmutzung zu verhindern, sind schwimmende Ölbarrieren rund um den Massengutfrachter „OS 35“ ausgelegt worden.
24 Seeleute von Bord gerettet
Weitere gute Nachricht: 24 Crewmitglieder und sechs Inspekteure, die sich an Bord befanden, konnten sicher an Land gebracht werden. Der Plan der Behörden ist es nun, den Treibstoff so schnell wie möglich abzupumpen. Es gehe bei allen Arbeiten darum, jede Verschmutzung der Strände und der Umwelt zu verhindern.
Wie nur konnte die 178 Meter lange „OS 35“ bei ruhiger See gegen den 289 Meter langen Gastanker „Adam LNG“ fahren? (HIER geht es zur ersten Meldung im Ankerherz Blog.) Dies ist weiterhin ein Rätsel. Der Gastanker wurde bei der Kollision glücklicherweise nur leicht beschädigt. AIS-Daten zeigen, dass er aber auch noch immer vor Gibraltar ankert. Vermutlich solange, bis die Behörden Antworten auf einige Fragen haben. Eine Untersuchung läuft.
Hafen von Gibraltar bereitet sich auf Krise vor
Im Hafen von Gibraltar wurden nach Medienberichten in der Zwischenzeit die meisten Arbeiten gestoppt, um im Falle einer Verschärfung der Krise alle verfügbaren Ressourcen nutzen zu können. Es wird befürchtet, dass das große Schiff komplett auseinanderbricht und sinkt. Taucher hatten ein zehn mal vier Meter großes Loch unterhalb der Wasserlinie entdeckt…