Ein giftiger Fisch hat einen Angler auf der Ostsee südwestlich der Insel Fehmarn gestochen. Die freiwilligen Seenotretter der Station Heiligenhafen brachten den jungen Mann mit dem gleichnamigen Seenotrettungsboot zur ärztlichen Versorgung an Land.
Kurz nach zwölf Uhr am Montagmittag alarmierte der Kapitän des Hochseeangelkutters „Tanja“ den freiwilligen Seenotretter Jens Lietzow der Station Heiligenhafen. Ein Petermännchen hatte einen Angler in die Hand gestochen, als dieser versuchte, das Tier von einem Angelhaken zu lösen. Der Stich des Fisches ruft schwere Schmerzen und Schwellungen hervor. In seltenen Fällen kann es sogar zu einem Kreislaufkollaps und zu Herzrhythmusstörungen kommen. Daher benötigte der 37-jährige Mann umgehend ärztliche Hilfe.
Petermännchen klingt niedlich. Ist es nicht.
Bereits kurze Zeit später liefen die freiwilligen Seenotretter mit ihrem Seenotrettungsboot Heiligenhafen unter Höchstgeschwindigkeit von 18 Knoten (rund 33 Stundenkilometer) zum Angelkutter. Dieser lag etwa zwei Seemeilen (rund vier Kilometer) südwestlich vom Leuchtturm Flügge vor Anker. Bei ruhiger See und leichter Brise übernahmen die Seenotretter den Patienten und versorgten ihn auf der Rückfahrt nach Heiligenhafen medizinisch. Im Kommunalhafen übergaben sie den Angler an den Landrettungsdienst.
Giftiger Fisch: zum Schutz Handschuhe tragen
Die Informationszentrale gegen Vergiftungen des Universitätsklinikums Bonn empfiehlt Anglern, in jedem Fall Handschuhe zu tragen, um zappelnde Petermännchen von der Angel beziehungsweise aus dem Netz zu nehmen. Bei Vergiftungen rät sie, die Stiche bis zum Eintreffen des Arztes mit tolerierbar heißem Wasser zu behandeln (maximal 45 Grad, um Verbrennungen zu vermeiden). Der Fisch gehört mit zu den gefährlichsten Gifttieren Europas.