Welch eine Geduldsprobe: Neun Stunden lang mussten Passagiere an Bord des Ausflugsschiffs „Jens Albrecht III“ ausharren. Kurz nach dem Ablegen aus dem ostfriesischen Hafen Harlesiel (Landkreis Wittmund) war es auf einen Damm aufgelaufen. Ursache der Havarie war der Ausfall der Ruderanlage. Nach Angaben der Wasserschutzpolizei war die Bordelektronik defekt.
Die Besatzung hatte keine Chance, das Schiff aus eigener Kraft zu befreien. Wegen der herrschenden Ebbe war damit an ein Weiterkommen nicht zu denken – erst mit dem nächsten Hochwasser am Abend konnte die „Jens Albrecht III“ zurück in den Hafen gebracht werden.
Zwischenzeitlich wurden sieben der fünfzehn Passagiere mithilfe eines privat organisierten Schiffs evakuiert. Ein Anwohner hatte spontan seine Hilfe angeboten. Die übrigen acht Passagiere entschieden sich gemeinsam mit den drei Crewmitgliedern, an Bord zu bleiben.
Gegen 19.45 Uhr konnte das Schiff schließlich in den Hafen zurückkehren – fast zehn Stunden nach dem Vorfall um 10.10 Uhr. Bis auf Weiteres darf die „Jens Albrecht III“ nicht erneut auslaufen. Am Freitag soll das Schiff von Fachleuten untersucht werden, um mögliche Schäden festzustellen oder es für den weiteren Betrieb wieder freizugeben.