Heldentat im Sturm vor Schottland: Die Seenotretter der Station Peterhead haben am Freitagnachmittag fünf Fischern das Leben gerettet. Ihr Trawler drohte bei hohem Seegang und Sturm aus Osten auf die Klippen zu treiben (Foto: RNLI Peterhead).
„Es war ein unglaublicher Einsatz, bei dem die Crew in wirklich schwierigen Bedingungen großes Teamwork und gute Seemannschaft gezeigt hat. Wären wir Sekunden später eingetroffen, wäre das ganz anders ausgegangen“, sagt Patrick Davidson, Vormann der RNLI Station Peterhead an der Nordostküste Schottlands. Es war sein erster Einsatz als Vormann.
Der Alarm ging um 16:30 Uhr in der Station ein. Die Besatzung eines Trawlers hatte vergeblich versuchte, einen anderen Trawler mit Maschinenproblemen in den Hafen zu schleppen. Doch im Sturm brach immer wieder die Leine.
Heldentat im Sturm vor Schottland
Als das Seenotrettungsboot nach wenigen Minuten vor Ort eintraf, erkannte Vormann Davidson sofort den Ernst der Lage: der manövrierunfähige Trawler drohte in die Klippen zu treiben. Die Wellen hätten ihn dort zerschlagen – und eine Rettung der Crew wäre sehr kompliziert und gefährlich gewesen. Davidson bat sofort um die Unterstützung eines Hubschraubers.
Weil der Trawler vom Oststurm schon dicht an die Klippen getrieben wurde, war klar: „Wir hatten nur einen Versuch, die Rettung zu schaffen“, sagt Davidson. Die Operation gelang: Mit dem ersten Versuch schafften es die Seenotretter, eine neue Leine zum Havaristen zu werfen. Das starke Boot der Seenotretter zog den Trawler aus der Gefahrenzone und in den Hafen von Peterhead.
Erleichterung in Peterhead
Wie erleichtert die Crew der Fischer war, kann sich jeder vorstellen. Auch ein Sprecher der Seenotretter lobte die Crew für ihren „phänomenalen Einsatz“ und Vormann Davidson für den Mut bei seinem ersten Einsatz.
Eine Station der Seenotretter existiert seit 1865 in Peterhead. Die aktuelle Station eröffnete 1999. Ein festangestellter Seenotretter ist hier stationiert. Die anderen Seenotretter sind Freiwillige.