„Wir greifen eure Schiffe an, wo immer wir können.“
Es ist eine E-Mail, die in Hamburg für Unruhe sorgt. Absender: die Huthi-Miliz aus dem Jemen. Empfänger: der Verband Deutscher Reeder (VDR) und mehrere seiner Mitgliedsunternehmen. Wer weiterhin Geschäfte mit israelischen Häfen betreibe, dessen Schiffe würden „überall dort angegriffen, wo sie sich erreichen lassen oder in Reichweite unserer Raketen und Drohnen befinden“.
Drohungen per Email
VDR-Hauptgeschäftsführer Martin Kröger erklärte, solche Drohungen und Attacken dürften nicht zur „neuen Normalität“ im Welthandel werden. „Die Sicherheit von Seeleuten und die Stabilität globaler Lieferketten müssen oberste Priorität haben.“ Kröger fordert, die Seewege im Zweifel auch mit verstärktem militärischen Schutz zu sichern.
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Seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober 2023 haben die Huthi nach Erkenntnissen internationaler Beobachter rund 200 Handelsschiffe im Roten Meer attackiert. Sie setzten Raketen, Drohnen und Marschflugkörper ein. Mehrere Frachter wurden versenkt, andere schwer beschädigt. Auch Seeleute verloren bei diesen Angriffen ihr Leben. Zuletzt traf es die Schiffe Magic Seas und Eternity C, die nach mehreren Angriffswellen untergingen.
Langer Weg ums Kap der Guten Hoffnung
Die Deutsche Marine rät inzwischen ausdrücklich davon ab, das südliche Rote Meer und den Golf von Aden zu durchqueren. Reedereien wie Hapag-Lloyd meiden die gefährliche Passage seit mehr als einem Jahr und weichen auf die lange Route um das Kap der Guten Hoffnung aus.