Drama um einen Pottwal im Mittelmeer: Wieder hat sich vor den Liparischen Inseln im Norden von Sizilien ein Pottwal in einem illegalen Fischernetz verfangen. Seit dem Wochenende kämpft die italienische Küstenwache zusammen mit Biologen und freiwilligen Helfern um das Leben des Tieres.
Der geschwächte und verängstigte Pottwal ist etwa zehn Meter lang. Die Retter nennen das Weibchen „Furia“. Ein Video der Küstenwache zeigt Taucher beim Versuch, das Netz mit Messern zu durchtrennen. Auf einem Foto ist außerdem zu sehen, dass die Fluke des Pottwals komplett vom Netz eingewickelt ist. Trotz aller Bemühungen haben es die Retter nicht geschafft, den Wal vollständig davon zu befreien.
Nach Angaben der Zeitung „La Repubblica“ war des den Helfern am Sonntagabend zunächst gelungen, eine Boje mit Blinklicht am Schwanz des Tieres zu befestigen. Damit sollte es möglich sein, „Furia“ auch in der Dunkelheit zu verfolgen. Doch dann verlor sich die Spur.
Wie ein Sprecher der Umweltschutzorganisation Greenpeace mitteilte, sieht es nicht gut aus für den Pottwal. Wegen der Verletzungen und Erschöpfung des Tieres sei es leider unwahrscheinlich, dass das Tier überleben kann. Das Netz behindert ihn bei der Jagd nach Tintenfischen.
Pottwal im Mittelmeer
Erst vor drei Wochen hatte sich ein Wal in einem Netz nahe der Liparischen Inseln verfangen. In diesem Fall aber konnte das Tier befreit werden. Das Problem: Manche Fischer verwenden noch immer die seit den 1990er Jahren verbotenen „Spadara-Netze“. Dabei handelt es sich um große Treibnetze, mit denen Thun- und Schwertfische gefangen werden.
Die Methode ist illegal, doch es gibt zu wenige Kontrollen durch die italienischen Behörden. Teilweise sind diese Netze nach Angaben von Greenpeace kilometerlang. Die Umweltschützer sprechen von „Todeswänden“, in denen sich auch Haie und Schildkröten verheddern und qualvoll sterben.
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