Lebensgefahr im Watt vor Cuxhaven: dramatische Rettung von drei Wanderern

Lebensgefahr im Watt vor Cuxhaven: dramatische Rettung von drei Wanderern - Ankerherz Verlag

Lebensgefahr im Watt: Für zwei Erwachsene und ein Kind wäre eine Wanderung vor Cuxhaven beinahe tödlich geendet. Die Retter hatten echte Probleme. Ein Sprecher der Feuerwehr fand hinterher deutliche Worte.

Einen „der dramatischsten Einsätze“ seiner beruflichen Laufbahn“ nannte Andre Domingues Stehrenberg von der Berufsfeuerwehr Cuxhaven, was sich im Watt vor Cuxhaven abspielte. Urlauber aus Nordrhein-Westfalen wollten am Prickenweg entlang durch das Watt von Duhnen nach Sahlenburg wandern.

Doch Zeiten der Tide schienen sie nicht weiter zu interessieren.

„Sie sind zur falschen Zeit losgelaufen“, sagte Domingues Stehrenberg der Nordsee-Zeitung. „Sie waren überhaupt nicht informiert.“ An einer tiefen Stelle namens Sahlenburger Loch standen zwei Erwachsene (knapp 50) und ein achtjähriger Junge dann vor einem Priel. Und die Nordsee lief auf. Lebensgefahr im Watt!

Kind hält sich panisch an Pricken fest

Kurz nach 12 Uhr am Donnerstag gingen dann mehrere Notrufe bei den Rettern ein. Nicht nur von Strandspaziergängern, sondern auch von der Gruppe selbst. Die Feuerwehr rückte mit einem Quadski aus. Als die Retter eintrafen, hielten sich Frau und Kind in Panik an den Pricken fest. „Der Junge wollte gar nicht loslassen“, sagte der Einsatzleiter. „Die Strömung ist gewaltig. Wenn er zuvor schon losgelassen hätte, wäre er weg gewesen.“

Zeitgleich fuhren Wehrleute der Freiwilligen Feuerwehr Duhnen in einem Unimog zur Einsatzstelle, um den Mann zu retten. Wegen des hohen Wasserstands kamen sie nur knapp 300 Meter an den Wattwanderer heran. Den Rest der Strecke legten sie  zu Fuß zurück und befreiten ihn aus der Lage. Wegen „massiver Vorerkrankungen“ ging es ihm nach Angaben der Feuerwehr schon sehr schlecht.

Lebensgefahr im Watt

Der Mann kam nach der Rettung ins Krankenhaus. Auch der Junge musste wegen einiger Schnittverletzungen, die er sich beim Festklammern zugezogen hatte, in der Klinik behandelt werde. Die Frau habe den Krankenhaus-Transport verweigert, hieß es.

„Es war sehr ernst“, fasste der Einsatzleiter zusammen. „Im Laufe der Zeit habe ich sehr viele Wattrettungseinsätze mitgemacht. Heute war es eine der knappsten Geschichten für mich.“ Die Feuerwehr weist noch einmal nachdrücklich darauf hin: Wer ins Watt möchte, sollte sich einer geführten Wanderung mit einem kundigen Profi anschließen. Oder sich zumindest über die Zeiten der Tide informieren – und die Beschilderung am Strand beachten…

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