Lebensgefahr vor Juist. Seenotretter der Station Borkum haben einen Segler aus der Brandungszone vor der Insel gerettet. Ein schwieriger und gefährlicher Einsatz für die Retter.
Der Wassersportler aus Österreich war mit seiner Yacht eineinhalb Seemeilen nordwestlich des Westendes von Juist festgekommen. Das Wasser lief ab, der Wind nahm zu. Nun wurde sein Boot in der gefährlichen Brandungszone nördlich des Haaksgat zum Spielball der Nordsee.
In der Brandungszone vor Juist
„Immer wieder schlugen die bis zu eineinhalb Meter hohen Wellen gegen seine etwa zehn Meter lange Segelyacht „Azimuth“ und warfen sie auf die betonharte Sandbank“, so steht es im Einsatzbericht der Seenotretter. Gegen 21 Uhr informierte die Wasser die Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven die deutsche Rettungsleitstelle See der DGzRS über den Notfall.
Die Wachleiter alarmierten die Seenotretter der Station Borkum. Sie liefen mit dem Seenotrettungskreuzer Hamburg sofort aus. „Für den Segler war es eine aussichtslose Lage. Über kurz oder lang hätte die Brandung seine Yacht kaputtgeschlagen“, sagt Vormann Ralf Brinker.
Zu wenig Wasser unter dem Kiel
Für die Retter gab es ein Problem. Selbst mit ihrem flachgehenden Tochterboot Sankt Pauli kamen sie nicht dicht genug an den Havaristen heran. Unmöglich, eine Leinenverbindung herzustellen. Außerdem war der Wasserstand für einen Schleppversuch zu niedrig. Sie mussten also warten.
In der aufgepeitschten See der Brandungszone gelang es den Seenotrettern nach Mitternacht, an den Havaristen heranzukommen. Bei auflaufendem Wasser schafften sie es dann, eine Leinenverbindung herzustellen. Die Retter schleppten Yacht samt Segler sicher in den Hafen von Borkum.
Der Skipper blieb unverletzt, war aber von den Strapazen erschöpft. Das Seegebiet der Ostfriesischen Inseln erfordert hohe Revierkenntnis. Es gilt auch unter erfahrenen Seglern als anspruchsvoll.