Der Leuchtturm Schleimünde ist nicht nur ein Seezeichen, sondern auch ein beliebtes Fotomotiv mit langer Geschichte. Seit dem 1. Dezember 1871 weist er Seglern und Fischern den Weg.
Der kleine Leuchtturm ist weiß und grün gestrichen, 14,3 Meter klein und steht am Ende eines langen Walls. Er markiert die Schleimünde, die Lotseninsel, welche die Schlei von der Ostsee trennt. Am 1. Dezember 1871 wurde er in Betrieb genommen.
Leuchtturmwärter und Lotsen leben heute nicht mehr auf der Halbinsel. In ihren Häusern sind heute Tagungsräume für Seminare und eine kleine Gastwirtschaft untergebracht, die „Giftbude“. Wie fast alle Leuchttürme wurde der Leuchtturm längst automatisiert. Romantik war vorgestern. Das Wasserstraßen- und Schiffahrtsamt Ostsee steuert ihn von Lübeck-Travemünde aus fern.
Leuchtturm Schleimünde bis heute wichtig
Der Leuchtturm Schleimünde ist heute noch für Fischer und Segler wichtig, die hier einen Nothafen ansteuern können. Im Jahr 2014 sanierte man den Turm, erneuerte das verrostete Laternenhaus, reparierte das Mauerwerk und verschloss einen tiefen Riss im Turmschaft. Der Turm ist nun auch vor Blitzen geschützt und mit vier Zugbändern aus Edelstahl zusätzlich gesichert. Statt eines Nebelhorns, das 2016 abgeschaltet wurde, warnen seit kurzem sechs LED-Nebelfeuer die Schiffahrt.
Als der Turm im Dezember 1871 zum ersten Mal sein Feuer über die Ostsee warf, war er noch schwarz angemalt. Damals stand diese Farbe noch seewärts für Backbord. Die Farbe Grün hat indes auch nichts mit einem farblichen Faible oder einer Affinität zu einem gewissen Fußballverein in Bremen zu tun, sondern hält sich schlicht an heute gültige Vorgaben. Im Falle von Schleimünde müssen von See kommenden Schiffe den Leuchtturm an Steuerbord (grün) lassen.
Eigene Briefmarke
Dem Leuchtturm Schleimünde wurde sogar eine eigene Briefmarke gewidmet. Sie kann seit Juli 2020 verklebt werden und zeigt den Turm inmitten farbiger Kreise. Jeder markiert eine Farbe, in der der Turm einst gestrichen wurde. Sieben Mal geschah dies in den vergangenen 150 Jahren.
Heute sind Lotseninsel und Leuchtturm ein beliebtes Motiv für Fotografen. Und ein gutes Beispiel, wie man ein altes Seezeichen schützen und für die Nachwelt erhalten kann. Ganz anders als beispielsweise das historische Oberfeuer in Sandstedt an der Weser. Jahrzehntelang wurde dieser Turm vernachlässigt, obwohl er den Status als anerkanntes Kulturdenkmal genießt. Nun ist eine Rettung teuer und erscheint politisch kaum noch durchsetzbar zu sein.
Wie gut, dass Leichtturm Schleimünde dieses Schicksal erspart blieb…