Nach einem Angriff auf das unter liberianischer Flagge fahrende Frachtschiff „Magic Seas“ im Roten Meer spitzt sich die Lage an Bord dramatisch zu. Der griechische Massengutfrachter geriet südwestlich der jemenitischen Hafenstadt Hudaida unter Beschuss und steht nach Angaben der United Kingdom Maritime Trade Operations (UKMTO) in Flammen.
Zudem dringt Wasser in das Schiff ein. Die Besatzung wurde aufgefordert, sich auf eine schnelle Evakuierung vorzubereiten. Über mögliche Opfer liegen derzeit keine gesicherten Informationen vor.
Unklarer Ursprung des Angriffs
Laut UKMTO wurde die „Magic Seas“ von „unbekannten Projektilen“ getroffen. Ein Sicherheitsteam an Bord habe das Feuer erwidert. Die britische Sicherheitsfirma Ambrey sprach von Drohnenbooten, die möglicherweise gegen das Schiff eingesetzt wurden. Diese Angaben konnten jedoch bislang nicht unabhängig bestätigt werden.
Wer genau hinter dem Angriff steckt, bleibt unklar. Zwar berichteten von den Huthi-Terroristen kontrollierte Medien über den Vorfall, doch eine direkte Verantwortung wurde von der im Jemen ansässigen Miliz bisher nicht übernommen. Beobachter vermuten dennoch, dass die Huthis hinter der Attacke stecken könnten – auch aufgrund der Art und des Umfangs des Angriffs.
Die Attacke auf die „Magic Seas“ ist der erste bekannte Angriff auf ein Handelsschiff im Roten Meer seit Mitte April. Seit Beginn des Gaza-Krieges am 7. Oktober 2023 hatten die Huthis immer wieder Schiffe in der Region attackiert, insgesamt wurden mehr als 100 Zwischenfälle registriert. Erst im Mai dieses Jahres hatten sich die Huthis und die USA auf eine Waffenruhe geeinigt, seither war es ruhig geblieben. Die 5. Flotte der US-Marine, die in der Region operiert, äußerte sich bislang nicht zu dem Vorfall.
Gefährliche Wasserstraße
Die „Magic Seas“ ist ein knapp 200 Meter langer und 32 Meter breiter Massengutfrachter. Sie wurde rund 100 Kilometer südwestlich von Hudaida angegriffen, in einer Region, die zunehmend zum Brennpunkt maritimer Konflikte wird. Neben Angriffen durch die Huthis sind in den Gewässern des Roten Meeres auch Piraten aus Ostafrika aktiv, was die Passage für Handelsschiffe zusätzlich riskant macht.
Hinweis in eigener Sache: Wir benennen die Huthi-Terroristen als das, was sie sind, nicht Rebellen. Und wir zeigen anders als andere Medien keine Propaganda-Fotos, die sie vom Beschuss anderer wehrloser Frachter ins Netz stellen.