Mauritshuis Den Haag: Ganz allein mit Johannes Vermeer

Mauritshuis Den Haag: Ganz allein mit Johannes Vermeer - Ankerherz Verlag

„Alleine mit Vermeer“: In der Corona-Pandemie bietet das Museum Mauritshuis in der niederländischen Hafenstadt Den Haag Besuchern ein einzigartiges Erlebnis. Allein mit einem Vermeer – zehn Minuten lang und ungestört kann man das Meisterwerk „Ansicht von Delft“ genießen.

Das Mauritshuis in Den Haag ist ein knapp vierhundert Jahre altes Stadtpalais des Grafen Johan Maurits. Heute ist es ein Museum für die Werke der alten niederländischen und flämischen Meister. Normalerweise drängeln sich die Besucher schon draußen am Eingang – doch was ist in Corona-Zeiten schon normal? Wie so viele Kultureinrichtungen weltweit leidet das Haus unter den Einschränkungen, die eine Pandemie mit sich bringt. Also hat sich die Museumsleitung etwas Besonders ausgedacht.

Ab Samstag, 26. September zeigt man „Die Ansicht von Delft“ als einziges Gemälde in einem eigenen Saal. Eine Reservierung ist erforderlich. Dann kann der Besucher das Meisterwerk zehn Minuten lang betrachten. „Allein mit Vermeer“ ist der Titel. Persönlicher hat man nie Zeit mit einem Meisterwerk verbracht. Wirklich etwas Besonderes, wenn man bedenkt, wie man sich ansonsten vor dem Bild drängeln würde.

Ansicht von Delft, Johannes Vermeer. Foto: Mauritshuis

 

Das Meisterwerk Vermeers (1632-1675) zeigt seine Heimatstadt Delft im Morgenlicht unter dramatischen Wolken. Er malte es im Alter von 28 Jahren. Für den Literaten Marcel Proust, der das Gemälde 1902 bei einem Besuch um Mauritshuis bestaunte, ist es schlicht „das schönste Gemälde der Welt“. So schrieb er es in einem Brief.

Lösung in Corona-Zeitung

Für die Ausstellungsmacher des Mauritshuis bedeutet die Idee, nur ein Meisterwerk zu zeigen, einen Notausgang in Corona-Zeiten. Eine für den Herbst geplante Ausstellung musste wegen Corona abgesagt werden. Das gewaltige Echo, das die Idee ausgelöst hat, ist nun ein großes Glück für das Haus. „Wir schenken Dingen in der Corona-Zeit mehr Aufmerksamkeit“, sagt Martine Gosselink, die neue Direktorin des Mauritshuis. „Wir schätzen und genießen das, was wir haben.“

Was vor der Corona-Krise als nahezu unmöglich erschien, ist nun eine Lösung: Eine Meisterwerk trägt eine ganze Ausstellung. Für die Besucher bietet sich eine besonders intime und private Erfahrung von Kunst. (HIER könnt Tickets für diese besondere Ausstellung buchen.)

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