Seit einigen Tagen gilt für die nordfriesischen Inseln ein Betretungsverbot, verhängt von der Landesregierung Schleswig-Holsteins. Befürchtet wird, dass bei einem massenhaften Aufkommen von Coronakranken die medizinische Versorgung zusammenbricht. Doch das Verbot wird umgangen.
Der Hintergrund des „Inselverbots“ ist klar: Besonders auf den Inseln wird es schwierig sein, die medizinische Versorgung von vielen Corona-Patienten sicher zu stellen. Im Ernstfall ist die Infrastruktur der Inseln auf einen Ansturm von Kranken, die intensive Betreuung benötigen, einfach nicht ausgelegt. Aus diesem Grund dürfen sich nur Insulaner mit Erstwohnsitz auf den Inseln aufhalten. Das Verbot betrifft auch Bürger mit Zweitwohnsitz. Ausnahmen sind nur Handwerkern erlaubt, die wichtige Arbeiten auf den Inseln durchführen. Ordnungsämter und Polizei kontrollieren verstärkt und verhängen Strafen.
Das kann jeder verstehen, sollte man meinen. Dennoch wird das Betretungsverbot immer wieder umgangen, wie heute bekannt wurde. Nach offiziellen Angaben des Kreises Nordfriesland fielen Privatvermieter auf Sylt auf, die Gäste mit ihren privaten Fahrzeugen in Niebüll abholten. Durch das „NF“-Kennzeichen wollten sie die Touristen unerkannt auf die Insel bringen. Doch das ist nicht der einzige Trick, der angewandt wurde.
Miese Tricks gegen das Betretungsverbot
„Manche Sylter haben sogar zum Schein Arbeitsaufträge erstellt, damit Urlauber unter dem Deckmantel beruflicher Tätigkeit auf die Insel kommen können“, sagt Nikolas Häckel, Bürgermeister der Gemeinde Sylt. Auch in Wyk, der Inselhauptstadt von Fahrzeugen, wurden vereinzelt Urlauber angetroffen, die durch die Kontrollen geschlüpft waren.