Mord in Bremerhaven: Spaziergänger entdeckten am Weserdeich einen Koffer mit einer zerstückelten Frauenleiche. Beim Opfer handelt es sich um Ekaterina B. (32). Die junge Mutter wurde seit vier Wochen vermisst. Die Polizei nahm ihren Ehemann unter dringendem Tatverdacht fest.
Spaziergänger machten den furchtbaren Fund am Weserdeich auf Höhe des Hotels Sail City. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich auch der kleine Laden von Ankerherz in den Havenwelten. Eine schwarze Reisetasche, in der sterbliche Überreste einer Frau steckten, verpackt in Müllsäcke. Die Kriminalpolizei Bremerhaven bestätigte, dass es sich beim Opfer um Ekaterina B. handelt.
Seit knapp vier Wochen wurde sie in der Seestadt mit Hochdruck gesucht. Die Polizei hatte eine 30-köpfige Ermittlungsgruppe gegründet, um die junge Mutter zu finden. Polizeihundertschaften durchkämmten u.a. ein Waldgebiet, Drohnen, Spürhunde und technisches Gerät waren im Einsatz. Auch eine Initiative mit knapp 500 Freiwilligen suchte, klebte Plakate an Bushaltestellen und Laternen. Es handelte sich um eine der größten Suchaktionen in Bremerhaven. Nun gibt es traurige Gewissheit.
Ehemann unter dingendem Tatverdacht
Die Kripo nahm den Ehemann der Toten unter dringendem Tatverdacht fest. Er soll seine Frau getötet und zerstückelt haben. „Wir haben immer gehofft, die junge Frau noch wohlauf anzutreffen, uns aber auch auf das denkbar schlimmste Szenario vorbereitet“, sagte Oberstaatsanwalt Oliver Constien der Nordsee-Zeitung.
Dass der Leichnam in der Weser gefunden wurde – damit hatte keiner der Ermittler gerechnet. Die Kripo geht davon aus, dass der Koffer nicht auf Höhe des Hotels in die Weser geschoben wurde, sondern er mit der starken Strömung dorthin trieb. In Bremerhaven kursieren Gerüchte, laut denen der Verdächtige zu fliehen versucht hat. Auch von einer Verfolgungsjagd ist laut Nordsee-Zeitung die Rede. Die Staatsanwaltschaft konnte dies nicht bestätigen.
Mord in Bremerhaven
Ekaterina B. hinterlässt eine fünfjährige Tochter. Mit dem Tatverdächtigen Walter B., einem IT-Experten, war sie zwölf Jahre lang verheiratet. Nach Medienberichten soll die Beziehung in den letzten Monaten von schwerer Gewalt geprägt gewesen sein. Ekaterina B., die aus St. Petersburg nach Bremerhaven zog, soll zuletzt Zuflucht in einem Frauenhaus gesucht haben. Welche Beweise ihren Mann belasten, dazu mochten sich die Behörden wegen der andauernden Ermittlungen nicht äußern.
Dem mutmaßlichen Mörder droht eine lebenslange Freiheitsstraße. Die kleine Tochter des Opfers befindet sich laut Medienberichten in der Obhut des Jugendamtes Bremerhaven. Am kommenden Sonntag, 6. März, soll es um 13 Uhr am Fundort der Leiche ein Gedenken an das Opfer geben. Wer möchte, kann Blumen mitbringen, sagte eine Sprecherin der Initiative, die nach Ekaterina B. suchte.