Nervenkrieg um deutsches Kreuzfahrtschiff in Australien geht weiter

Nervenkrieg um deutsches Kreuzfahrtschiff in Australien geht weiter - Ankerherz Verlag

Der Nervenkrieg um das Kreuzfahrtschiff Artania des Bonner Reiseveranstalters Phoenix im westaustralischen Hafen Fremantle geht weiter. Die Behörden fordern, das Schiff müsse so schnell wie möglich auslaufen und die Heimreise nach Europa antreten. Doch seitens des Schiffes möchte man dieses Wagnis nicht eingehen – und wünscht sich Zeit, um das Schiff gründlich zu reinigen.

An Bord der Artania befinden sich 450 Crewmitglieder und 16 Passagiere, die nicht mit den Hilfsflügen nach Hause gebracht werden wollten. Am Wochenende war ein Großteil der knapp 800 Passagiere mit Sondermaschinen nach Frankfurt geflogen worden. Es hatte zuvor markige Ankündigungen des Regierungschefs des Bundesstaates Westaustralien gegeben, das Schiff „auf keinen Fall“ anlegen zu lassen. 41 Passagiere und Crewmitglieder der Artania befinden sich in Westaustralien in Krankenhäusern und werden wegen des Coronavirus behandelt.

Nun fordert Regierungschef Mark McGowan, die Artania müsse „umgehend“ ablegen. Das Schiffe solle nicht andere Schiffe „anziehen“, nur weil man sie wegen der Notlage habe anlegen lassen. „Ich habe den australischen Grenzschutz angewiesen, das Schiff auf den Weg zu bringen“, sagte er auf einer Pressekonferenz.

Kreuzfahrtschiff soll keine weiteren „anziehen“

Vor den Küste von Australien sind acht weitere Kreuzfahrtschiffe unterwegs, die Corona-Infizierte an Bord haben. Australien aber hat seine Häfen für Kreuzfahrtschiffe geschlossen. Hintergrund: Von den 5000 dokumentierten Corona-Fällen auf dem Kontinent lassen sich knapp zehn Prozent auf Kontakt mit Kreuzfahrtpassagieren zurückführen, die in Sydney an Land gingen. Der Sprecher einer der betroffenen Reederei Carnival Cruises erinnerte die Behörden an internationale Verpflichtungen und ihre maritime Tradition. Nach Medienberichten überlegen Behördenvertreter nun, Ärzte mit Helikoptern auf die Schiffe zu fliegen, um Tests durchzuführen. Anscheinend geht es darum, Zeit zu gewinnen – was weder den erkrankten Passagieren noch den Crews in einer extrem angespannten Lage hilft.

Im Falle der Artania bittet der Reiseveranstalter Phoenix um zwei Wochen Aufschub. Unter anderem, um das Schiff gründlich reinigen zu können. Vermutlich aber auch, um zu sehen, ob es unter den Crewmitgliedern weitere Infektionen gibt. Mit einem solchen Virus auf einer langen Seereise zu sein, ist eine beängstigende Aussicht. Ob der Bitte entsprochen wird, erscheint aktuell fraglich: Nach Angaben der Hafenbehörde soll das Schiff am Freitag ablegen.

Welche extreme Belastung muss in diesen Wochen auf dem Kapitän der „Artania“ und seiner Crew lasten! Wir von Ankerherz wünschen den Beteiligten, dass sich die Situation auflöst und alle gesund nach Hause kommen.

 

Ein Herzinfarkt bei Windstärke 11, mitten auf dem Ozean. Seekranke am Rande ihrer Kraft. Eine geheimnisvolle Patientin, die nicht in die Inselklinik will. Dr. Horst Schramm hat alles erlebt. Jahrelang reiste er als Schiffsarzt rund um die Welt. „Mit der beliebten TV-Serie ‚Traumschiff‘ hat sein Leben nichts zu tun“, schreibt das Hamburger Abendblatt. Dr. Kreuzfahrt gibt es versandkostenfrei hier bei uns im Online Buchladen.

 

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