Seenotretter haben in der Neustädter Bucht einem Kitesurfer in höchster Not geholfen. Der Wassersportler war unterkühlt und hätte es nicht mehr alleine aus der Ostsee geschafft. Eine weitere, groß angelegte Suche erwies sich kurz darauf als Fehlalarm.
Gegen 12.20 Uhr ging der Notruf bei der Seenotleitung Bremen der DGzRS ein. Zwischen Pelzerhaken und Neustadt trieb eine Person in der Neustädter Bucht und winke um Hilfe. Sofort rasten die Seenotretter der Station Neustadt mit dem Seenotrettungsboot „Henrich Wuppesahl“ los. Sie halfen einem Kitesurfer, 24 Jahre alt. Er schwamm bereits seit einer halben Stunde im rund vier Grad kalten Wasser der Ostsee. Es war ihm nicht gelungen, wieder auf sein Brett zu gelangen und das rettende Ufer zu erreichen.
Der junge Kitesurfer hatte vergeblich versucht, ein abgetriebenes Surfsegel zu bergen. Dabei war er selbst in Not geraten. Die Seenotretter versorgten den unterkühlten Mann an Bord und übergaben ihn wenig später in Neustadt an den Landrettungsdienst. Er kam zur Beobachtung in ein Krankenhaus. Glück gehabt!
Einsatz für Kitesurfer
Der Einsatz war gerade beendet, als schon der nächste Alarm eintraf: Es hieß, im Bereich zwischen Sierksdorf und Haffkrug sei ein anderer Kitesurfer hilflos im Wasser gesehen worden. Dies bestätigte sich zunächst nicht; allerdings erfolgte bald darauf die Meldung über ein Kitesegel, das auf der Ostsee treibe. Das Seenotrettungsboot Henrich Wuppesahl lief erneut aus. Zusätzlich gingen die Seenotrettungskreuzer der Stationen Grömitz und Travemünde auf See. Auch die Feuerwehr fuhr mit einem Schlauchboot los; in Warnemünde stieg ein Sea-King-Hubschrauber der Marine auf.
Die Retter entdeckten während der mehr als einstündigen Suche das Kite-Segel. Darauf war eine Telefonnummer notiert. Der Besitzer befand sich an Land: sicher und trocken, keine Notlage. „So konnte die Suche mit gutem Ausgang beendet werden“, heißt es im Einsatzbericht.
Service der Seenotretter
Hinweis: Die von der DGzRS betriebene Website www.sicher-auf-see.de bietet Basiswissen und Tipps für Wassersportler. Die DGzRS bittet Surfer um Mithilfe, indem sie Ihr Material mit Ihrer Telefonnummer und der einer weiteren Person beschriften. Für Kites und Boards bietet die DGzRS spezielle Sticker an. Wird so markiertes Material auf See oder an Land gefunden, kann Kontakt zum Besitzer aufgenommen und leichter ermittelt werden, ob tatsächlich eine Notlage vorliegt. Das spart Zeit und unnötige Suchen.
Ein weiterer Vorteil: Gefundenes Material lässt sich schnell zuordnen. Übrigens: Wer sein Material auf Nord- oder Ostsee verloren hat und zurück an Land ist, muss nicht auf einen Anruf warten. Kurz die Nummer der SEENOTLEITUNG 0421 53 68 70 wählen und das eigene verlorene Material beschreiben. Die DGzRS führt eine „Lost & Found“-Liste.
Sticker bestellen unter: https://sicher-auf-see.de/sportarten/kiter/kitesticker/