Die Bundespolizei hat einen Frachter aus Sankt Petersburg aufgestoppt. Das Schiff hat keinen Anker und verhielt sich verdächtig. Bereits seit einigen Tagen hatten die Bundespolizei und die dänische Marine die „Arne“ im Visier. Der Frachter steht unter Verdacht, an der Beschädigung eines Seekabels vor der schwedischen Insel Gotland beteiligt gewesen zu sein.
Anker fehlt
Besonders auffällig war das Fehlen des Ankers auf der Backbordseite. Zudem ergab eine Datenauswertung, dass sich die „Arne“ am Donnerstagmorgen genau in dem Seegebiet vor Gotland aufgehalten hatte, in dem später der Schaden gemeldet wurde. Das Schiff hatte dort zeitweise seine Geschwindigkeit reduziert. Warum?
Ein Schiff der Bundespolizei aus Rostock sowie das dänische Patrouillenboot „Luna“ eskortierten den 134 Meter langen Frachter bis nach Kiel. Offiziell sprach die Bundespolizei von einer „normalen grenzpolizeilichen Kontrolle“.
Fragen an die Besatzung
Drei Stunden lang wurde die Besatzung zu dem fehlenden Anker befragt. Anschließend durfte das Schiff weiterfahren. Solange der Anker oder die Ankerkette nicht in der Nähe der beschädigten Seekabel gefunden werden, gibt es keinen konkreten Grund für eine Festsetzung der „Arne“.
Bekannt ist, dass das Schiff unter der Flagge von Antigua und Barbuda fährt und einer lettischen Reederei gehört. Es befand sich auf dem Weg von Sankt Petersburg nach Spanien, als es gestoppt wurde.
Unterdessen untersucht ein schwedisches Marineschiff das betroffene Seegebiet bei Gotland. Ergebnisse werden in der kommenden Woche erwartet. Ermittler schließen nicht aus, die „Arne“, die regelmäßig durch die Ostsee fährt, zu einem späteren Zeitpunkt erneut zu kontrollieren...