Dunkelheit lag über der Ostsee, als an Bord des Kutters "Crampas" mit Heimathafen Sassnitz der Motor ausfiel. Über den international einheitlichen Not- und Anrufkanal 16 meldeten sich die Fischer bei den Seenotrettern.
Mit ihrem 17 Meter langen Kutter trieben sie nun manövrierunfähig etwa fünf Seemeilen (rund neun Kilometer) östlich von Rügen. Der Kutter drohte bei südöstlichen Winden der Stärke sechs, in Böen bis zu acht Beaufort (bis 74 km/h) und in kabbeliger See in die vielbefahrene Seeschifffahrtsstraße nach Swinemünde abzutreiben.
Eile war also geboten, um eine mögliche Kollision mit anderen Schiffen zu vermeiden.
Die Seenotretter der Station Sassnitz liefen mit dem Seenotrettungskreuzer Harro Koebke aus und nahmen mit Höchstgeschwindigkeit Kurs auf den Havaristen. Vor Ort stellten sie schnell und routiniert eine Leinenverbindung zur „Crampas“ her.
Dabei gab ihnen das Mehrzweckschiff „Arkona“ der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung Windschutz. Anschließend brachten die Seenotretter den Kutter sicher in den Hafen von Sassnitz.