Für manchen bedeutet der Leuchtturm Roter Sand mehr als ein Bauwerk im Meer. Für Millionen Auswanderer war der Turm das Letzte, was sie von ihrer alten Heimat sahen. Roter Sand gilt als „weltweit erstes Offshore Bauwerk“. (Wer mehr über den Turm lesen möchte, findet HIER unser "Kleines Buch vom Meer Leuchttürme" mit einem eigenen Kapitel zum Thema).
Petition kämpft für Roter Sand
Doch dem Turm geht es nach Jahrzehnten in der rauen Nordsee - in denen er auch nicht immer gepflegt wurde - schlecht. Wind, Salzwasser, Wellen und Korrosion setzen Roter Sand schwer zu.
Die „Stiftung Deutscher Denkmalschutz“, die für den Turm verantwortlich ist, möchten ihn nach Erstellung eines Gutachtens versetzen lassen. Der obere, sichtbare Teil soll abgetrennt und an einen neuen Standort gebracht werden. In Medienberichten ist von vier möglichen Kandidaten die Rede: Hooksiel, Wilhelmshaven, Fedderwardersiel und Bremerhaven (wir berichteten HIER).
"Denkmal wird unwiederbringlich zerstört"
Doch dagegen wehrt sich nun eine Online-Petition, die der Bremerhavener Rechtsanwalt Dieter Riemer gestartet hat. Er sagt: „Das Besondere liegt unter Wasser. Wenn der Aufbau abgetrennt und versetzt wird, ist das Denkmal zerstört“.
Ingenieure nutzten zwischen 1880 und 1885 erstmals die Methode des Senkkastens (französisch caisson), um ein Fundament direkt auf dem Meeresboden zu versenken – eine Pioniertat des Offshore-Baus. Rechtsanwalt Riemer argumentiert, dass der Umzug dieses Denkmal zerstört – und der alte Turm Trennung und Transport womöglich gar nicht überlebt.
Warum nicht Weltkulturerbe?
Riemer möchte mit seiner Petition außerdem erreichen, dass der Landtag den Leuchtturm auf die deutsche Vorschlagsliste als Weltkulturerbe setzt, als viertes im Bundesland. Dies würde auch neue Fördermöglichkeiten eröffnen.
Wer seine Petition unterstützen möchte, kann HIER unterschreiben. Die Petition steht allen Menschen offen, auch dann, wenn sie nicht in Niedersachsen und Deutschland leben. Auch Minderjährige dürfen zeichnen.
Die Petition läuft bis zum 20. Oktober 2025 und muss mindesten 5.000 Unterschriften erreichen, damit sie in den Petitionsausschuss des Landtags eingebracht werden lann. Am 30. September hatten knapp 2400 Menschen unterschrieben, darunter auch Mitglieder des „Förderverein Roter Sand“ aus Bremerhaven. Das historische Foto unseres Beitrags stammt aus dem Archiv des Bremerhaveners Horst Nemeyer, der auf einem Feuerschiff arbeitete.
Wir von Ankerherz unterstützen diese Petition. Sie ist ein wichtiger Versuch, das Denkmal „Roter Sand“ für die Nachwelt zu erhalten.