Seenotretter haben am Montagmittag den Großsegler Atlantis südlich von Rügen aus einer miesen Lage befreit. Die Dreimast-Barkentine hatte sich festgefahren. Überhaupt gab es für die Seenotretter am langen Himmelfahrtswochenende viel zu tun. Sie halfen insgesamt rund 100 Menschen mit Problemen auf Nord- und Ostsee.
Die Atlantis ist ein Juwel mit Segeln, 1905 gebaut für die Position Elbe 2 und seit Jahren als Ausflugsschiff unterwegs. Wir von Ankerherz kennen das Schiff recht gut. Vor einigen Monaten fuhren wir auf der Atlantis dem Forschungseisbrecher Polarstern entgegen, als dieser nach einer langen Expedition in der Arktis seinen Heimathafen Bremerhaven ansteuerte. (HIER siehst Du das Video.)
Atlantis steckt fest
Am Montag befand sich die Atlantis (niederländische Flagge) nun in einer „misslichen Lage“, wie es im Einsatzbericht der Seenotretter heisst. Südlich von Rügen, nahe der kleinen Inseln Vilm, war sie am Rande des Fahrwassers festgekommen. Versuche, sich aus eigener Kraft zu befreien, scheiterten. An Bord: zwölf Menschen, allesamt unverletzt.
Sofort legten die Seenotretter der Stationen Greifswalder Oie und Lauterbach los. Die Crew des Seenotkreuzers Berthold Beitz nahm den Großsegler auf den Haken. 1600 PS ist die Hauptmaschine stark – und tatsächlich. Die Retter schafften es, den 15 mal so schweren und drei Mal so langen Großsegler zu befreien.
Kraft des Seenotkreuzers
Die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes Casper Otten der Station Lauterbach sicherte den Einsatz ab. Nachdem sich die Crew der Atlantis überzeugt hatte, dass es kein Wasser eindrang, setzte der Dreimaster seine Reise aus eigener Kraft fort.
Die Seenotretter hatten am langen Himmelfahrtswochenende reichlich zu tun. Bei 47 Einsätzen leistetet sie insgesamt 97 Menschen Hilfen. Mehr als die Hälfte dieser Einsätze (24) fuhren die Seenotrettungskreuzer und -boote der DGzRS auf der Ostsee vor der Ostküste Schleswig-Holsteins. Weitere 16 gab es auf der Ostsee vor Mecklenburg-Vorpommern (45 Menschen Hilfe geleistet).
Wieder einmal: Danke an die Seenotretter für den Einsatz. So wichtig, dass es sie gibt!