Eine Schiffstaufe ist normalerweise eine große Sache, die mit viel Tamtam zelebriert wird. Nicht aber so in Corona-Zeiten: Diskret und weitgehend ohne Gäste lief in Hamburg die erste Schiffstaufe dieser Art seit 15 Jahren.
Die „UHL Faith“ der Reederei United Heavy Lift, die ihren Hauptsitz in Hamburg hat, ist kein Riese der Meere. Mit 150 Metern wirkt sie im Zeitalter der 400-Meter-Schuhkartons eher klein. Doch sie ist ein echtes Kraftpaket, gebaut für besonders sperrige oder schwere Fracht. Mit diesem Schwergutfrachter werden zum Beispiel kleinere Schiffe, Windräder oder Teile für Kraftwerke über die Meere transportiert. Bis zu 900 Tonnen kann sie an Deck bringen. Auf diesem Foto seht Ihr ein anderes Schwergutschiff der Reederei, die UHL Fast – mit einem Schiffsrumpf an Bord
Schiffstaufe in Hamburg
Der Neubau gilt als besonders sparsam. Das Schiff stößt mir knapp die Hälfte der Abgase von vergleichbaren Schiffen aus. Gebaut wurde die „UHL Faith“ leider nicht in einer europäischen Werft oder an der deutschen Küste, sondern in China. Dort war eine Taufe aufgrund der Corona-Beschränkungen unmöglich.
Um nicht leer zur Taufe in die Hansestadt zu fahren, hatte das Schiff einige hundert Container an Deck geladen. Dies ist aber eine Ausnahme.
„Es ist ein wichtiger Tag für uns“, sagte Lars Rolner von der Reederei United Heavy Lift (UHL). Auch für den Hafen war es ein besonderer Tag: Es war die erste Schiffstaufe dieser Art in Hamburg seit 15 Jahren.