Schwedens Behörden haben eine Untersuchung wegen eines Schadens an einem Unterseekabel in der Ostsee eingeleitet. Makaber: Die Bestätigung dieses Vorfalls erfolgte zeitgleich mit neuen Schutzmaßnahmen der Europäischen Kommission für kritische Infrastrukturen. Dazu gehören unter anderem Sanktionen gegen die sogenannte "Schattenflotte" Russland (HIER mehr dazu erfahren).
Bisher sind nur wenige Details bekannt. Die schwedische Polizei teilte mit, sie untersuche einen „mutmaßlichen Kabelbruch in der Ostsee innerhalb der schwedischen Wirtschaftszone“.
Die schwedische Küstenwache bestätigte, dass Patrouillenboot KBV 003 östlich der Insel Gotland unterwegs ist. Berichten zufolge verläuft das beschädigte Kabel vor der Küstenlinie und durch schwedisches Hoheitsgebiet. Es verbindet Finnland mit Deutschland.
Das finnische Unternehmen Cinia Communications meldete eine Störung am Unterseekabel C-Lion1 zwischen Finnland und Deutschland. Es ist bereits der dritte Vorfall dieser Art, nachdem das Kabel im November und Dezember 2024 beschädigt wurde. Laut Cinia bleibt die Telekommunikationsverbindung dennoch funktionsfähig.
EU will Unterseekabel besser schützen
Kaja Kallas, EU-Chefdiplomatin und Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, betonte in einer Stellungnahme, wie wichtig die Sicherheitsmaßnahmen sind: „Kein Lebensbereich ist heute frei von Bedrohungen oder feindseligem Verhalten. Wir müssen Unterseekabel gezielt schützen, Bedrohungen frühzeitig erkennen und Schäden rasch beheben“, sagte sie.
Nach einem Treffen in Helsinki veröffentlichte die Europäische Kommission eine Mitteilung mit konkreten Maßnahmen für 2025 und 2026. Ein besonderer Fokus liegt auf der Abschreckung potenzieller Täter. Durch gezielte Sanktionen sollen die Aktivitäten der russischen "Schattenflotte" eingedämmt werden.
Mehr Überwachung, schnellere Reaktion
Die Kommission fordert Investitionen in innovative Kabelsysteme; redundante Verbindungen sollen die Widerstandsfähigkeit erhöhen. Zudem gelte es, Überwachungskapazitäten auszubauen und schneller zu reagieren. Bis Ende 2025 sollen die Europäische Kommission und der Hohe Vertreter eine umfassende Kartierung der bestehenden und geplanten Unterseekabelinfrastruktur vorlegen.
Einen Eindruck, wie die Überwachung intensiviert wird, bekamen die Teilnehmer der letzten Eisbrecher-Touren nach Helsinki. Noch nie haben wir so viele Kriegsschiffe auf dieser Reise gesehen. Eine Beobachtung, die der Kapitän der Finnlines-Fähre beim Brückenbesuch bestätigte.