Fiete Sturm, der Seemannsdiakon von Hamburg-Altona, schreibt jeden Donnerstag eine Kolumne für den Ankerherz Blog. In dieser Woche ist seine Geschichte anders als gewohnt. Der Grund: In der Seemannsmission ist aktuell die Hölle los (man verzeihe unseren etwas flapsigen Vorspann).
Moin!
heute beglücke ich ich leider nur mit einem kurzen Beitrag. Die letzte Woche in der Seemannsmission-Altona hat uns alle im Haus so auf Trab gehalten, dass ich leider nicht wirklich zum Schreiben gekommen bin.
Ich hatte ja berichtet, dass viele Reedereien und Schifffahrtsagenturen den Wechsel der Besatzungen wegen der Corona-Krise ausgesetzt oder verzögert hatten (HIER könnt Ihr die Kolumne lesen). Manche Seeleute haben bereits fast die doppelte Vertragszeit (bis zu 17 Monate weg von Zuhause!) hinter sich.
Seemannsmission kann sich vor Anfragen kaum retten
Das ist auch weiterhin ein Problem. Allerdings hat sich die Lage bei uns in Europa und auch in Hamburg dahingehend geändert, dass nun sehr viele Reedereien zeitgleich versuchen, ihre Crews auszuwechseln. Dazu mieten sie unter anderem Charterflüge und buchen auch bei uns im Haus viele Zimmer. Waren wir im Mai und April noch so gut wie leer, können wir uns aktuell vor Anfragen kaum retten. Das geht so weit, dass unsere Mitarbeiter z.T. am Rande ihrer Kräfte arbeiten und wir Abläufe im Haus neu erfinden müssen.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an all meine Kollegen und auch den vietnamesischen Imbiss „Saigon“ in der Silbersackstraße auf dem Kiez. Sie haben uns in den letzten Tagen abends jeweils mit asiatischen Mahlzeiten im großen Stil versorgt. Einerseits um uns in der Küche zu entlasten und andererseits unseren vielen philippinischen Seeleuten vertraute Speisen anbieten zu können.
Nächste Woche gibt es dann wieder wie gewohnt einen längeren Beitrag. Versprochen! Um euch die Zeit bis dahin aber nicht zu lang werden zu lassen, hier noch ein Foto von unserem Missionshund „Bami“, wie er sich um das Wohlergehen eines philippinischen Seemannes kümmert.