Seenotretter und eine Crew der Bundespolizei haben einen Traditionssegler in der Eckernförder Bucht vor dem Untergang bewahrt. Das Schiff war aus unbekannter Ursache plötzlich leckgeschlagen.
Der Traditionssegler „Carmelan„, Baujahr 1927, eine Gaffelketsch von 26 Metern Länge, wurde vom Arbeitsschiff „Nok 1“ geschleppt. Gegen 9:25 Uhr am Freitagvormittag (4. Juni) meldete sich der Kapitän über den Notrufkanal 16. Der Bug des alten Schiffes tauchte plötzlich tief ins Wasser ein. Ein Crewmitglied meldete einen starken Wassereinbruch. Die „Carmelan“ drohte zu sinken!
Traditionssegler droht zu sinken
Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Schleppverband etwa vier Seemeilen (rund sieben Kilometer) nordwestlich von Kiel Leuchtturm, auf Höhe der Tonne Stollergrund Nord. Umgehend alarmierten die Wachleiter die Seenotretter der Station Laboe. Zur Sicherheit zogen sie den Seenotrettungskreuzer aus Olpenitz hinzu.
„Als wir gegen 9.50 Uhr beim Havaristen ankamen, war das Schiff zu zwei Dritteln vollgelaufen. Es hätte nicht mehr viel gefehlt und es wäre gesunken“, berichtet Seenotretter Henry Hildebrandt. Wenige Minuten zuvor war bereits das Bundespolizeischiff „Bayreuth“ am Traditionssegler eingetroffen. Die Crew war bei der „Carmelan“ längsseits gegangenen und hatte sofort ihre Lenzpumpe gestartet.
Fünf Lenzpumpen im Einsatz
Mit insgesamt fünf Lenzpumpen gelang es den Einsatzkräften, den Wassereinbruch unter Kontrolle zu bringen. Anschließend schleppten die Seenotretter bei ruhiger See und östlichem Wind der Stärke 4 (bis zu 28 km/h) die „Carmelan“ sicher zu einer Werft nach Kiel-Friedrichsort.
Alles gut gegangen – und einen Traditionssegler vor dem Untergang gerettet! Wie gut, dass es die Seenotretter gibt.