Die Seenotretter der Station Hooksiel haben am späten Dienstagabend zwei Krabbenfischern auf der Außenjade geholfen. Ihr manövrierunfähiger Kutter war nördlich der Insel Mellum festgekommen. Aus eigener Kraft konnten sich die Fischer nicht mehr befreien.
Der Krabbenkutter heißt „Trotz“ und kam nicht mehr weiter. Kurz vor halb Zehn alarmierten die Krabbenfischer die Seenotretter über den international einheitlichen Notrufkanal 16. Sie befanden sich auf Fangreise nördlich der kleinen Insel Mellum. Ihr Kutter drohte, manövrierunfähig auf eine der Sandbänke in diesem Seengebiet zu treiben. Die Kühlwasserpumpe war defekt.
Aufgelaufen vor Insel Mellum
Keine fünf Minuten nach der Alarmierung verließen die Seenotretter auf dem Kreuzer Bernhard Gruben ihren Liegeplatz im Außenhafen von Hooksiel (Kreis Friesland) und nahmen nahmen Kurs auf Mellum. Tidenstrom und eine frische Brise um fünf Beaufort drückten den Krabbenkutter auf eine Sandbank – es kam zu einer Grundberührung. „Vor Ort war bei halber Tide für unseren Seenotrettungskreuzer selbst aufgrund seines Tiefgangs kein Herankommen mehr möglich“, schildert Vormann Michael Schmitz die Situation am Einsatzort.
Die Seenotretter setzen ihr flachgehendes, sieben Meter langes Tochterboot Johann Fidi aus. Vorsichtig fuhren sie damit zwischen den Untiefen zum Havaristen. Sie nahmen den 17,5 Meter langen Krabbenkutter „auf den Haken“ und zogen ihn von der Sandbank in tieferes Wasser. Mit der größeren „Bernhard Gruben“ schleppten die Seenotretter den manövrierunfähigen Kutter anschließend sicher nach Hooksiel.
Gegen Mitternacht hieß es wieder „klar P3“, was in der Sprache der Seenotretter bedeutet: bereit für den nächsten Einsatz!