Seenotretter sind eine Art Lebensversicherung für Seeleute vor den deutschen Küsten. Dies ist einer der zentralen Sätze aus unserem Buch "Mayday", in dem die Retter aus ihrem Alltag berichten.
Wie wahr diese Aussage ist, zeigte sich am Wochenende erneut vor der Ostseeinsel Rügen. Kurz nach 22 Uhr am Sonntagabend informierte die Besatzung eines Kabellegers die von der DGzRS betriebene deutsche Rettungsleitstelle See.
Seemann erkrankt schwer
An Bord des im Greifswalder Bodden ankernden Schiffes war ein Seemann plötzlich schwer erkrankt. De Mann benötigte dringendst medizinische Hilfe. Sofort alarmierte die Rettungsleitstelle See der DGzRS die Seenotretter der Station Greifswalder Oie.
Wenige Minuten später lief Seenotrettungskreuzer Berthold Beitz aus (Archivfoto: Die Seenotretter – DGzRS, Michael Kehne). Gleichzeitig machten sich die freiwilligen Retter der Station Freest auf den Weg. Sie hatten einen Notarzt und einen Notfallsanitäter an Bord.
Notarzt steigt auf See über
Vor Ort gingen die Seenotretter mit beim 97 Meter langen Schiff längsseits. Bei ruhiger See und südlichem Wind der Stärke zwei Beaufort (bis zu elf km/h) übernahmen sie den Seemann auf den Seenotrettungskreuzer. Während der Fahrt in Richtung Freest versorgten sie den schwerkranken Pakistani im Bordhospital.
Unterwegs bekamen sie Unterstützung durch den Notarzt und Notfallsanitäter, die beide überstiegen - was zeigt, wir eilig die Hilfe war. Beide kümmerten sich um die weitere Versorgung des Patienten. Von Freest aus transportierte ein Rettungswagen den Seemann ins Krankenhaus.
In der Einsatzmeldung steht nicht, wie es dem Seemann geht. Wir wünschen gute Besserung!