Die kanadische Coast Guard hat ein Update zur Bergung des auf Grund gelaufenen Containerschiffs MSC Baltic III gegeben. Die Priorität liegt auf der Entfernung des Treibstoffs und dem Schutz der Umwelt. Schwere Stürme erschweren die Arbeiten jedoch und verhindern den Zugang zum Schiff.
Das 37.636 dwt große Containerschiff erlitt am 15. Februar etwa 12 Seemeilen vor der Bay of Islands, Neufundland, einen kompletten Stromausfall. Die Besatzung von 20 Seeleuten wurde in einer riskanten Rettungsaktion per Hubschrauber evakuiert, während das manövrierunfähige Schiff an der Westküste der Insel auf Grund lief.
1.7 Millionen Liter Schweröl und Diesel an Bord
Nach Angaben der Küstenwache liegt der Fokus nicht auf Geschwindigkeit, sondern auf der Minimierung der Umweltauswirkungen. Der Bergungsplan sieht vor, zuerst den Treibstoff – etwa 1,7 Millionen Liter Schweröl und Marinediesel – mit einer Kombination aus Land- und Seetransport zu entfernen. Dazu wurde bereits schweres Equipment nach Neufundland gebracht.
Die Betreiberfirma MSC hat die Bergungsspezialisten T&T Salvage und die Eastern Canada Response Corporation beauftragt. Ein eisverstärktes Schlepp- und Lastschiff traf in Corner Brook ein und bringt Tanks an Land, um den Treibstoff zu lagern.
Strukturelle Schäden am Frachter
Erste Untersuchungen ergaben erhebliche strukturelle Schäden am Schiff, das derzeit fest auf Grund sitzt. Drei Laderäume, Tanks und der Maschinenraum stehen unter Wasser. Eine Wiederflottmachung ist derzeit nicht möglich. Vor der Entfernung des Treibstoffs muss dieser erhitzt werden, jedoch können die Bordkräne genutzt werden, um Container zu verladen. Insgesamt befinden sich etwa 470 Container an Bord, von denen mehr als die Hälfte leer sind.
Die Kosten der Bergung liegen laut kanadischem Recht beim Eigner des Schiffes. Wie viele Millionen Dollar es wohl sein werden? Die Küstenwache macht dazu keine Angaben.