Wir lieben solche Geschichten von Schiffswracks, die an Stränden entdeckt werden. Welch eine spannende Aufgabe, die Geschichte zu erforschen und zu erkunden, was einst passierte. (Foto des Beitrags: Syltpress, Wolfgang Barth).
Bekannt ist, dass die nordfriesischen Inseln einem regelrechter Schiffsfriedhof ähneln. Zog früher ein Sturm aus Westen oder Nordwesten auf, gerieten Segelschiffe rasch in Schwierigkeiten. Kamen sie den Inseln zu nahe, hatten die Kapitäne im flachen Wasser, in dem sich eine hohe Brandung aufbaut, kaum eine Chance, zu entkommen.
Knapp 900 Strandungen sind dokumentiert
Dem Archäologischem Landesamt sind 900 Strandungsberichte im Zeitraum vom 17. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts bekannt, nur für den Bereich des Nordfriesischen Wattenmeers. So häufig strandeten einst Schiffe.
Immer mal werden die Wracks entdeckt, zuletzt 2016 an der Hörnumer Odde im Süden der Insel Sylt. Westlich von Hallig Hooge tauchten ein Jahr später die Überbleibsel eines Schiffes auf - und dann die spanischen Dreimastbark "Ulpiano" auf dem Süderoogsand. Man weiß, dass dieses Schiff an Heiligabend 1870 havarierte.
Experten wollen das Schiffswrack untersuchen
Dass nun ein neues Kapitel dazu kommt, ist dem Sylter Treibholzkünstler "Bo von Dünenstrauss" zu verdanken. Er spazierte Sonntagabend in der Abenddämmerung buchstäblich über die Bohlen. Zehn dunkle Balken sind es, dunkel gegerbt, zusammengehalten von Nägeln aus Holz und Kupfer.
Wie alt mag das Schiffswrack sein? Um welches Schiff handelt es sich? Dies interessiert nun auch das Ärchäologische Landesamt. Experten wollen in der kommenden Woche mit moderner 3D-Technologie anrücken und dem Geheimnis auf die Spur kommen. Wir sind jedenfalls gespannt.
Wer die Fundstelle fotografieren möchte, kommt wohl zu spät. Sand bedeckt bereits wieder die Fundstelle, die man nur noch erahnen kann. Nur für ein kleines Zeitfenster gab der Sturm das Geheimnis von Rantum frei...