„Todesschiff“ mit 19000 Kühen sorgt für Gestank über Kapstadt

„Todesschiff“ mit 19000 Kühen sorgt für Gestank über Kapstadt - Ankerherz Verlag

Ein „Todesschiff“ mit 19000 Rindern an Bord sorgt aktuell für einen bestialischen Gestank über der südafrikanischen Metropole Kapstadt. Nicht nur Tierschützer sind entsetzt über die Zustände an Bord der „Al-Kuwait“ (Schiff links im Agenturfoto).

Beim „Todesschiff“, wie es die südafrikanische Tierschutzorganisation NSPCA nennt, handelt es sich um das 190 Meter lange Lebendexportschiff „Al Kuwait“. Das Schiff befindet sich auf dem Weg von Brasilien in den Nahen Osten, vermutlich in den Irak. Als der Frachter vor Kapstadt auf Reede ging, verbreitete sich ein bestialischer Gestank. Die britische BBC zitiert einen Anwohner mit den Worten, es handele sich „um den schlimmsten Geruch, den ich je in meinem Leben erlebt habe“.

Südafrikanische Medien berichten, dass es zunächst sorgenvolle Anrufe und Mails an die Behörden gab, weil Anwohner fürchteten, dass die Abwasserversorgung zusammengebrochen sein könnte. Nach Überprüfung von Pumpen und Kanälen wurde klar: Der Gestank, der als so extrem beschrieben wird, dass es schwer möglich ist, Luft zu holen, hat einen anderen Grund. Quelle ist das „Todesschiff“ vor dem Hafen.

Aufnahmen in südafrikanischen Medien zeigen dreckverkrustete Tiere, die tief im eigenen Kot stehen. Nicht nur Tierschützer zeigen sich entsetzt. Die Tiere – knapp 19000 sollen es nach Recherchen von NSPCA sein – sind bereits seit zweieinhalb Wochen unterwegs. Es sei kaum vorstellbar, was diese Tiere jeden Tag durchmachen.

Vertreter der Stadt Kapstadt verurteilten die Bedingungen für die Tiere an Bord der „Al-Kuwait“. Man forderte  Hafenbehörde und Grenzschutz auf, zu überwachen, ob das Schiff Abfällen in den Hafen einleitet. Davon ist bislang nichts bekannt. Südafrikas staatliche Tierarzt hat dem Schiff eine Genehmigung erteilt, anzulegen und Tierfutter aufzunehmen. Am Dienstag soll es die Reise in den Nahen Osten fortsetzen. Aktuell zeigen AIS-Daten aber, dass das Schiff noch vor Kapstadt liegt.

In einigen Ländern sind Viehtransporte über See inzwischen verboten. Nachdem im Jahr 2020 die Gulf Livestock 1 mit rund 5800 Rindern an Bord sank, untersagte Neuseeland Lebendexporte per Tierfrachter. 2021 verlängerte sie das Verbot auf unbestimmte Zeit.

 

Du magst den Ankerherz Blog vom Meer mit knapp 2000 kostenlosen Geschichten? Dann freuen wir uns, wenn Du uns für unsere Arbeit einen Kaffee spendierst! Geht ganz einfach hier. Dankeschön!


DU MAGST DEN ANKERHERZ BLOG VOM MEER MIT 2500 KOSTENLOSEN GESCHICHTEN? DANN SPENDIER UNS DOCH EINEN KAFFEE! DANKESCHÖN!

MEHR ENTDECKEN

Fünf Seeleute von brennendem Frachter auf der Ostsee gerettet - Ankerherz Verlag
01/12/24

Fünf Seeleute von brennendem Frachter auf der Ostsee gerettet

Ein schwedischer Rettungshubschrauber hat fünf Seeleute von Bord eines brennenden Frachters in der Ostsee gerettet. Starker Wind erschwerte die Rettungsmission östlich der Insel Bornholm. Die Seele...
Antarktis: Passagiere eines Luxus-Kreuzfahrtschiffs treten in Hungerstreik - Ankerherz Verlag
29/11/24

Antarktis: Passagiere eines Luxus-Kreuzfahrtschiffs treten in Hungerstreik

Eine Geschichte aus der Abteilung Kopfschütteln: Passagiere des Luxus-Kreuzfahrtschiffs SH Diana sind in einen Hungerstreik getreten. Nach einem Maschinenschaden hatte der Kapitän die Reise abgebro...
Mayday: Fischtrawler sinkt innerhalb weniger Minuten vor Spanien - Ankerherz Verlag
28/11/24

Mayday: Fischtrawler sinkt innerhalb weniger Minuten vor Spanien

Mayday! Ein spanischer Trawler ist innerhalb weniger Minuten vor der Küste von Galizien gesunken. Die Fischer konnten gerettet werden. Alles zum Drama hier im Ankerherz Blog.