Schon wieder ist ein großer Wal an der Küste im Norden gestrandet!
Vor der Insel Wangerooge ist ein toter Buckelwal entdeckt worden. Das Tier wurde nahe der unbewohnten Insel Minsener Oog gesichtet. Nun wollen Fachleute den Kadaver genauer untersuchen.
Laut einer Sprecherin der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer in Wilhelmshaven meldete die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung den Fund. Eine Luftaufnahme eines Hubschrauberpiloten zeigt einen schwarzen Wal auf einer Sandbank.
Hubschauberpilot entdeckt den Wal
Experten gehen mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass es sich um einen Buckelwal handelt. Darauf deuten das charakteristische runde Maul und die auffällige weiße Fluke hin.
Derzeit wird geklärt, ob und wie Fachleute die abgelegene Fundstelle erreichen können. Minsener Oog, eine unbewohnte Insel im Landkreis Friesland, liegt westlich der Jademündung und östlich von Wangerooge, etwa vier Kilometer vom Festland entfernt. Wegen des dortigen Vogelschutzes ist das Betreten der Insel untersagt.
An der Untersuchung werden neben der Nationalparkverwaltung auch die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung sowie das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit beteiligt sein.
Die Experten wollen entscheiden, wie mit dem toten Wal weiter verfahren wird. Zunächst muss das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt prüfen, ob von dem Kadaver eine Gefahr für die Schifffahrt ausgeht. Sollte er durch die Gezeiten aufs offene Meer oder in Richtung Jade treiben, wären Maßnahmen erforderlich.
Falls der Kadaver jedoch unbeweglich auf der Insel bleibt, sieht der Nationalpark keinen Handlungsbedarf. Zudem soll das Tier vermessen und das Geschlecht bestimmt werden. Auch die Todesursache wollen die Fachleute untersuchen.
Buckelwale sind selten in der Deutschen Bucht
Buckelwale sind in der Deutschen Bucht eher selten anzutreffen, so die Nationalparkverwaltung. Im vergangenen Jahr wurde mehrfach ein junger Buckelwal in der Nordsee vor Norderney gesichtet. Diese Meeressäuger leben hauptsächlich in polaren Gewässern und wandern für die Fortpflanzung in tropische Regionen. Sie können bis zu 15 Meter lang werden und ein Gewicht von bis zu 30 Tonnen erreichen.
Erst vor wenigen Tagen wurde ein toter Pottwal vor der Insel Sylt entdeckt und an den Strand gebracht. Der rund 14 Meter lange Kadaver wurde von Experten zerlegt und abtransportiert, um von Wissenschaftlern untersucht zu werden (wir berichteten HIER im Ankerherz Blog).