Wer Leuchttürme liebt, dem blutet das Herz: Dieser wunderschöne Leuchtturm ist am Wochenende abgerissen worden. Seit 1792 stand Orfordness Lighthouse vor der Küste von Suffolk im Osten Englands. Er trotzte Stürmen und Wellen – doch nun ist der Turm Geschichte.
Mehr als zweihundert Jahre hielt der alte Leuchtturm jeden Orkan aus und blieb in den größten Wellen der Nordsee standhaft. Die gröbsten Abrissarbeiten mit einem großen Bagger dauerten nach Berichten englischer Medien keine zwanzig Minuten. Es sei „sehr emotional“ gewesen, wie der Besitzer Nicolas Gold zitiert wird.
Wir können uns das gut vorstellen.
Bis zuletzt hatte ein kleiner Verein versucht, den Turm „am Leben“ zu erhalten. Doch die Kräfte der See waren zu stark. Vor allem die Erosion war zuletzt zu stark. Orfordness Lighthouse drohte beim nächsten schweren Sturm ins Meer zu fallen. Dies ist gerade in einem Naturschutzgebiet natürlich keine Option.
Alte Leuchtturm drohte umzustürzen
Die Bilder vom Abriss sind schon ziemlich traurig, die wollen wir Euch ersparen. (Wer sie dennoch ansehen will, findet den Bericht auf der Seite der BBC.) Doch schaut Euch lieber diesen wundervollen kleinen Film der BBC East über den Turm und die Menschen an, die bis zuletzt für ihn kämpften.
Leuchttürme sind Sehnsuchtsorte, Fotomotive und ein Symbol für das Meer. Sie sind Fixpunkte in einer Welt, die manchmal aus den Fugen gerät. Ihr Feuer bringt Schiffe sicher durch den Sturm. Wenn Kinder von einem Urlaub am Meer zurückkehren, dann malen sie zu Hause Leuchttürme.
Wir erzählen in diesem „Kleinen Buch vom Meer Leuchttürme“ die schönsten und dramatischsten Geschichten von, mit und über Leuchttürme. Von Pidgeon Point in Kalifornien bis zu den Shetlands im wilden Nordatlantik, von der rauen Bretagne bis zu den lieblichen Schären der Ålands haben wir Leuchttürme besucht. Den bekanntesten Leuchttürmen Deutschlands widmen wir eigene Geschichten.