Umgeleitet: JadeWeserPort profitiert vom Containerchaos in England

Umgeleitet: JadeWeserPort profitiert vom Containerchaos in England - Ankerherz Verlag

Der JadeWeserPort profitiert vom Chaos in Englands größtem Containerhafen. Weil sich die Lage in den Terminals von Felixstowe zuspitzt, leiten nun zwei große Reedereien ihre Schiffe nach Wilhelmshaven um.

Nach der weltgrößten Reederei Maersk hat nun auch die Reederei MSC angekündigt, große Containerschiffe in den niedersächsischen Tiefwasserhafen umzuleiten. Das erste Schiff, das die Route ändert, ist die 399 Meter lange MSC New York, die 16.000 Container transportieren kann. Aktuell befindet sich der Großcontainerfrachter noch im Mittelmeer. Die Routenänderungen könnte bis Ende des Jahres gelten, heißt es.

JadeWeserPort als Parkplatz

Hintergrund ist ein Rückstau in Felixstowe, dem wichtigsten Containerhafen Großbritanniens. Weil nach dem Brexit Lkw-Fahrer fehlen und es international Probleme mit den Lieferketten gibt, kommen Waren nicht pünktlich aus dem Hafen. Containerschiffe liegen auf Reede und warten tagelang auf die Einfahrt in den Hafen. Ein Drittel der für Großbritannien bestimmten Container geht normalerweise durch die Terminals von Felixstowe.

Ein Manager der Reederei Maersk sagte der Financial Times: „Wir mussten die Operationen stoppen, weil es keinen Platz mehr gab, um die Fracht zu entladen. Felixstowe gehört zu den zwei oder drei am schlimmsten betroffenen Terminals weltweit.“ Auch in anderen Häfen kommt es zu massiven Problemen, etwa in Rotterdam oder vor den Häfen der USA. In England wird die Situation zusätzlich durch den Mangel an Lastwagenfahrern erschwert. Dass sich kurzfristig daran etwas ändert, ist eher nicht zu erwarten.

Chaos in Felixstowe

So wird der JadeWeserPort kurzfristig zum Nutznießer der Lage. Die Container werden hier „geparkt“ und später auf kleineren Frachtern – Feeder-Schiffe genannt – nach Großbritannien transportiert. Die Asien-Dienste der großen Containerschiffe führen von den Häfen in China über Shanghai, Colombo in Sri Lanka, Port Tangier in Marokko über wichtige Häfen an der Nordsee nach Le Havre in Frankreich und wieder zurück. Für diese Strecke brauchen die gewaltigen Schiffe normalerweise etwa 44 Tage.

 

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