Ein ungewöhnlich starker Sommersturm namens "Floris" trift auf die Küsten Großbritanniens. Der britische Wetterdienst Met Office hat eine Unwetterwarnung der zweithöchsten Stufe „Amber“ für große Teile Schottlands herausgegeben. Zwischen 10:00 und 22:00 Uhr Ortszeit können dort Orkanböen eine Gefahr für Leib und Leben darstellen, meldet die BBC.
Schon am Montagmorgen wurden erste Zug- und Fährverbindungen gestrichen, auch Flug- und Straßenverkehr sind betroffen. Für Nordengland, Nordwales und Nordirland gilt zusätzlich eine „Yellow“-Warnung, die bis Mitternacht anhält.
Ungewöhnlich starker Sommersturm
Die Meteorologen rechnen mit Windgeschwindigkeiten zwischen 80 und 113 km/h, an exponierten Küsten sogar bis zu 145 km/h. Zusätzlich fielen in Westschottland seit Mitternacht 25 bis 50 Millimeter Regen. Betroffen sind auch viele Veranstaltungen: Das Royal Edinburgh Military Tattoo und Teile des Festivals Fringe by the Sea in North Berwick mussten abgesagt werden.
Trotz jedem Sturm: Unser Hoody Seemann. HIER bestellen!
Der Sturm hat bereits zu erheblichen Einschränkungen geführt:
-
LNER rät Reisenden von Fahrten nördlich von Newcastle ab. Tickets bleiben bis Mittwoch gültig.
-
Avanti West Coast empfiehlt keine Reisen nördlich von Preston und akzeptiert Fahrkarten am Folgetag.
-
ScotRail kündigte Geschwindigkeitsbeschränkungen auf allen Strecken an, einige Linien in Schottland bleiben geschlossen.
-
Die Fährgesellschaft CalMac warnte vor zahlreichen Ausfällen und Verzögerungen.
Auch Autofahrer wurden gebeten, vorsichtig zu fahren und insbesondere exponierte Routen in den Highlands und an den Küsten zu meiden.
Regierung und Experten warnen
Die schottische Justizministerin Angela Constance erklärte gegenüber der BBC: „Sturm Floris ist nun wirklich bei uns angekommen.“ Sie rief dazu auf, sich auf Reisen so vorzubereiten, als handle es sich um eine Winterfahrt, und warme Kleidung mitzunehmen. Außerdem sollten Menschen ihre älteren und verletzlichen Nachbarn im Blick behalten.
Experten warnen zudem vor umstürzenden Bäumen und herabfallenden Ästen. Besonders gefährlich sei die Situation im Sommer, da die Bäume voller Blätter stehen und der Wind dadurch mehr Angriffsfläche hat. Auch Stromausfälle und Schäden an Gebäuden und Küsten sind möglich.
Ein Sturm mit Seltenheitswert im Sommer
Floris ist bereits der sechste benannte Sturm der Saison 2024/25, der erste seit Januar. Sommerstürme sind ungewöhnlich, aber nicht beispiellos:
-
2023 sorgten die Stürme Antoni und Betty für Ausfälle bei Festivals und im Reiseverkehr.
-
2020 galten die Sommerstürme Ellen und Francis als die schwersten August-Stürme der vergangenen 50 Jahre, mit Windspitzen von bis zu 130 km/h.
Sturm Floris zieht weiter in Richtung Süd-Norwegen. Deutschland wird nur am Rande betroffen sein: Ab Dienstag frischt der Wind vor allem im Norden und an den Küsten deutlich auf, dazu bringt die Kaltfront Regen.