Das war ein schwieriger Einsatz an der Steilküste von Hiddensee. Seenotretter und die Besatzung eines Hubschraubers von Northern Helicopter haben in der Nacht zu Donnerstag (9.Juli) einen schwer verletzten Segler gerettet. Der Mann galt als vermisst.
Spaziergänger hatten den Mann am späten Abend am Strand unterhalb der Klippe am Leuchtturm Dornbusch entdeckt. Sie alarmierten die Seenotleitung Bremen, die sofort die freiwilligen Seenotretter der Stationen Vitte (Hiddensee) und Darßer Ort (Halbinsel Fischland-Darß-Zingst) in Bewegung setzte. Die DGzRS bat vorsorglich auch die Crew eines auf Rügen stationierten Hubschraubers von Northern Helicopter um Unterstützung.
Problematisch war für die Retter der Unglücksort.
Der Strandabschnitt, an dem der Segler gestrandet war, ist vom Hochland aus schwer zugänglich. Die Seenotretter ließen ein Schlauchboot zu Wasser, mit dem ein freiwilliger Seenotarzt und zwei Rettungsmänner die letzten Meter zum steinigen Ufer fuhren. Sie stabilisierten den Segler, 53, der eine schwere Kopfverletzung aufwies.
Rettung an der Steilküste von Hiddensee
Mit den starken Suchscheinwerfern der Seenotkreuzer leuchteten die Retter den Einsatzort aus. Über den Landweg war eine Rettung unmöglich, wegen der Höhe der Klippe. Deshalb winschte die Hubschrauberbesatzung den Mann gegen 1 Uhr mit einer Trage auf. Sie flog ihn auf schnellstem Wege in ein Krankenhaus. Zum Zeitpunkt des Einsatzes wehte ein kräftiger Westwind mit etwa fünf Beaufort.
Wie sich herausstellte, hat der Segler ein echtes Martyrium hinter sich. Er war am Montag südlich von Kopenhagen gestartet, mit Ziel Nakskov an der Westküste der dänischen Insel Lolland. Dort kam er aber nie an und galt als vermisst. Eine Suchaktion der dänischen Seenotretter blieb erfolglos. Der Mann gab an, seekrank geworden zu sein. Auch funktionierte der Motor seines knapp zehn Motor langen Boots nicht richtig. Auf einige Seenotsignale, die er abschoss, reagierte niemand. So trieb er auf der Ostsee bis vor die Steilküste Hiddensee.
Was müssen dies für furchtbare Tage gewesen sein.
Am Mittwoch prallte das Boot schließlich auf die Steilküste. Dabei zog sich der Mann eine schwere Kopfverletzung zu. Immerhin konnte er noch sein Boot verlassen und sich an den Strand retten. Das Funkgerät funktionierte nicht mehr. Erst die Spaziergänger wurden auf den Schiffbrüchigen aufmerksam. Ihr Notruf und das beherzte Eingreifen der Retter bewahrten ihn vor Schlimmeren.
Fest steht: Der Mann hat großes Glück gehabt.
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