Die französische Wetterbehörde Météo France hat vor Ankunft des Sturms Ciarán Warnstufe Rot ausgegeben. Für die drei westlichen Departments Manche, Finistère und Côtes-d’Armor gilt dieser Alarm. Erwartet werden an der Küste Sturm in Hurrikanstärke und bis zu 12 Meter hohe Wellen.
Warnstufe Rot ist selten, zeigt aber, welch heftiger Sturm auf die französische Küste und den Ärmelkanal zurollt. Manche Meteorologen fürchten, dass Ciarán der stärkste Orkan seit mehr als drei Jahrzehnten werden könnte. Es gibt sogar Vergleiche zum großen Sturm von 1987. In drei Departments gilt die höchste Warnung, in 14 weiteren Warnstufe Orange.
AIS-Daten, etwa von MarineTraffic zeigen, dass sich weniger Schiffe als üblich im Ärmelkanal befinden. Schiffe, die Richtung Westen fahren, sind mit geringer Geschwindigkeit unterwegs. Einige scheinen bereits jetzt den Sturm abzureiten, also mit langsamer Geschwindigkeit gegen die Wellen zu laufen, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten.
Dies ist auch eine Nacht, in der die Crews von Seenotrettern und Hochseeschleppern besonders wachsam sind…
In der Bucht von Barfleur bietet sich unterdessen ein eindrucksvolles Bild. Wie an Perlenketten liegen knapp 40 Frachtschiffe auf Reede, in der Hoffnung, hinter der Landzunge den Sturm auszusitzen.
Auf der Kanalinsel Jersey haben die Behörden einen zentralen Krisenstab eingerichtet. Schulen sind geschlossen, sämtliche Flüge und Fährverbindungen abgesagt worden. Die Inselregierung rief die Bewohner zur Besonnenheit auf, nachdem es in den Supermärkten zu Hamsterkäufen kam (siehe ANKERHERZ BLOG).
Es wird eine angespannte Nacht in den Küstenabschnitten von Großbritannien, Irland, in Frankreich und auf den Kanalinseln. Wir wissen, dass sich auch einige Facebook-Freunde von Ankerherz dort aufhalten und wünschen ihnen, dass sie gut durch die nächsten Stunden kommen! Dies gilt natürlich auch für alle Seeleute da draußen. Unser Foto zu diesem Beitrag zeigt eine Fähre der DFDS kurz nach dem Auslaufen im englischen Dover.
Wir berichten aktuell im Ankerherz Blog und auch auf Radio Ankerherz, der Welle vom Meer.