Wattwanderer in Lebensgefahr: Seenotretter haben am gestrigen Freitag (7. April) zwei junge Männer vor Föhr aus Lebensgefahr gerettet.
Wer einmal am Strand ganz im Norden von Amrum stand, der weiß, wie nahe Föhr bei Niedrigwasser zu sein scheint. Beinahe zum Hinlaufen nah. Dies dachten sich am Freitagnachmittag auch zwei junge Männer (25,26) und gingen los. Ohne einen Blick in den Tidenkalender zu werfen – und ohne darüber nachzudenken, was passiert, wenn das Wasser zurückkommt. Sie wanderten direkt hinein ins auflaufende Wasser.
Die Nordsee kam dann sehr schnell und schnitt ihnen den Weg ab. Gegen 18:45 Uhr erreichte der Notruf die Besatzung des Seenotrettungskreuzers „Ernst Meier-Hedde“. Spaziergänger hatten die Männer beobachtet – ein großes Glück für die beiden. Als die Seenotretter eintrafen, stand ihnen das Wasser schon bin zur Hüfte. Vom rettenden Ufer trennte sie ein tiefer Priel, den sie nicht durchqueren konnten. Die Wassertemperatur der Nordsee beträgt aktuell acht Grad.
Wattwanderer standen bis zur Hüfte im Wasser
Mit dem Tochterboot „Lotte“ nahmen die Seenotretter die Männer aus Schleswig-Holstein auf. Sie waren leicht unterkühlt, einer hat sich eine leichte Schnittverletzung im Fuß zugezogen. „Die Route, die sie für die gut zwei Seemeilen zwischen Norddorf auf Amrum und Utersum auf Föhr gewählt hatten, ist denkbar ungeeignet. Einer der beiden gefährlichen Priele ist nur an einer einzigen Stelle zu durchwaten, die die Wattführer genau kennen. Der andere Priel ist auf dieser Höhe selbst bei Niedrigwasser nicht zu durchqueren“, sagte Vormann Sven Witzke.
Immer wieder weisen die Seenotretter auf die Gefahren im Watt hin. Viele Urlauber unterschätzen es dennoch. Die Seenotretter raten, nur unter Anleitung eines fachkundigen Wattführers auf Entdeckungsreise zu gehen. Empfehlenswert für alle, die an der Küste Ferien machen und auf dem Wasser unterwegs sind: Das große Präventionsprogramm SICHER AUF SEE.