Es sind 2020 weniger Fälle von Meeresverschmutzungen entdeckt worden als zuvor. Und wenn, dann fielen sie vergleichsweise geringfügig aus. Dies gab nun das Havariekommando Cuxhaven mit der Jahresbilanz der Ölüberwachungsflugzeuge Do 228 bekannt.
Zu 412 Einsätzen sind die Sensorflugzeuge Do 228 des Bundesministeriums für Verkehr im vergangenen Jahr vom Flugplatz Nordholz in Niedersachsen gestartet. Knapp 1200 Stunden flogen sie über die Nordsee und Ostsee, um Meeresverschmutzungen auf die Spur zu kommen. Außerdem werteten die Experten 544 Satellitenbilder aus, als Teil des CleanSeaNet-Programms der Europäischen Maritime Safety Agency.
Die Kontrolleure passen auf
Das Ergebnis fällt nach Ansicht des Havariekommandos positiv aus: Die Zahl der gemeldeten Meeresverschmutzungen liegt mit 34 Fällen um 30% unter der Zahl des Vorjahres. Und wenn die Kontrolleure etwas fanden, dann fielen die Verschmutzungen gering aus. Fast alle waren kleiner als 0.02 Kubikmeter, sprich: 20 Liter.
Damit bestätigt sich ein erfreulicher Trend. Seit Beginn der Ölüberwachung vor mehr als 30 Jahren nimmt die Zahl der festgestellten Meeresverschmutzungen kontinuierlich ab. Was auch mit der Arbeit der Kontrolleure zu tun hat: „Die hohe Zahl der nationalen Überwachungsflüge ist ein starkes Signal an die Schiffahrt und dient auch der präventiven Abschreckung.“
Meeresverschmutzungen nehmen stetig ab
Außerhalb der nationalen Gewässer stellten die Crews der Sensorflugzeuge die größte Gewässerverunreinigung von etwa 2.8 Kubikmetern in der Nähe einer dänischen Ölförderplattform in der Nordsee fest.
Die Flugzeuge vom Typ Do 228 sind mit hochsensibler Technik ausgestattet. Das Side Looking Airborne Radar kann an beiden Seiten des Flugzeugs bis zu einer Breite von 40 Kilometern Veränderungen wie Öl auf der Wasseroberfläche erkennen. Gibt das Radar Alarm, fliegt der Pilot zur optischen Aufklärung das Gebiet direkt an. Rund um die Uhr und an jedem Tag des Jahres sind die Flugzeuge einsatzbereit.
Das Ergebnis der Arbeit beweist: Kontrolle wirkt! Es ist nicht gesagt, dass es nicht zu Verschmutzungen auf hoher See kommt. In deutschen Gewässern wagen es Umweltsünder dank der Kontrollen aber selten. Könnt Ihr Euch nach an die Kindheit erinnern, als man immer wieder Ölklumpen am Strand fand? Diese Zeiten sind längst vorbei…