Rund 200 Seemeilen vor der portugiesischen Küste, weit draußen im Atlantik, sendete der Fischtrawler „Carlos Cunha“ ein EPIRB-Notsignal. An Bord befanden sich sieben Seeleute. Die Crew musste das Schiff aufgeben.
Ein anderes Fischereifahrzeug, zufällig in der Nähe, eilte zur Rettung. Drei Fischer konnten aus einer Rettungsinsel geborgen werden. Doch die Erleichterung währte nur kurz – einer der Geretteten starb wenig später trotz der Hilfe. Vier Crewmitglieder gelten weiterhin als vermisst. Die Suche läuft, unterstützt von der portugiesischen Marine und der Luftwaffe.
Schiff war bereits einmal untergegangen
Angesichts der Kälte des Atlantiks muss davon ausgegangen werden, dass ingesamt fünf Fischer bei diesem Unglück ums Leben kamen. Die „Carlos Cunha“ ist im Fischerdorf Vila Praia de Âncora beheimatet. Dort sitzt der Schmerz tief. In einer Stellungnahme erklärte die Gemeinde, man stehe geschlossen an der Seite der Angehörigen. Man trauere um die vermissten „Wölfe des Meeres“ und teile das Leid der Familien.
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Die Geschichte dieses Schiffes ist bereits von Tragödien geprägt. Laut der spanischen Zeitung Faro de Vigo war die „Carlos Cunha“ schon einmal gesunken – 2005 vor Ribadeo, damals kamen acht Menschen ums Leben. Das Wrack wurde später gehoben, umgebaut, umbenannt und wieder in Dienst gestellt.
Nur zwei Tage vor dem Unglück kenterte der Fischkutter „Vila de Caminha“ vor der Mündung des Flusses Miño, an der Grenze zu Spanien. Drei Seeleute werden seitdem vermisst. Die spanische Seenotrettung Salvamento Marítimo beteiligte sich an der Suche mit Flugzeugen, Hubschraubern und Rettungsbooten.
Trauer an der Küste Portugals
Zwei Besatzungsmitglieder der „Vila de Caminha“ konnten gerettet werden, darunter der portugiesische Skipper. Beide litten an Unterkühlung, erholten sich aber nach der Einlieferung in ein Krankenhaus. Das gekenterte Schiff trieb kieloben und wurde später an einen Strand gespült, wo es schließlich geborgen werden sollte.
Zwei Unglücke, zwei Tage, Tote, Vermisste. Für die Menschen an der Küste Portugals sind es dunkle Stunden. Und für die Familien der Seeleute beginnt eine Zeit des Wartens – so kurz vor den Weihnachtsfeiertagen...


























