Dramatische Rettung vor Achill Island an Irlands Westküste: Seenotretter der Insel haben einem Segler das Leben gerettet. 14 Stunden waren die freiwilligen Helfer dabei im Einsatz. Helden der See.
Achill Island ist Irlands größte Insel (abgesehen von der Hauptinsel natürlich). Hier gibt es Klippen, die zu den höchsten in Europa gehören, weite Strände und Einsamkeit. Eine Insel der Torfmoore am Rande der Welt – vor der sich am Wochenende eine dramatische Rettungsaktion der RNLI abspielte.
Die Crew aus Freiwilligen war von der Küstenwache alarmiert worden. Eine Rennyacht in Not, fast 40 Seemeilen vor der Küste. An Bord war der Strom ausgefallen. Klingt komisch für eine Yacht, bedeutet aber ganz einfach, dass der Skipper die Segel nicht mehr oder nicht richtig setzen konnte und keinen Funkkontakt mehr hatte. Ausfall aller Systeme.
Rettung vor Achill Island
Ein Flugzeug der Küstenwache hatte die Yacht lokalisiert. Mit den Positionsdaten plante man die Rettungsaktion, von der man annahm, dass sie eine schwierige und langwierige Angelegenheit werden könnte. Mitten in der Nacht.
Um 20.30 Uhr startete das Rettungsboot der Station Achill Island mit Steuermann Dave Curtis und einer sechsköpfigen Crew. Der in Sligo ansässige Hubschrauber der irischen Küstenwache, Rescue 118, stieg auf. Die Besatzung sollte den Standort der Yacht im Auge behalten und vor Ort mit einem Scheinwerfer Licht geben. Die Bedingungen: vergleichsweise ruhig, Beaufort vier. Allerdings stand ein ziemlicher Schwell, der sich in den windigeren Tagen zuvor aufgebaut hatte.
Segler ist müde von den Strapazen
Das Rettungsboot erreichte die havarierte Rennyacht gegen 23 Uhr. Der Segler meldete, dass er unverletzt, aber müde von den Stapazen war. Die Seenotretter inspizierten im Licht des Scheinwerfers die Yacht. Keine Schäden. Ohne Strom konnte der Wassersportler sein Segel nicht einholen. Er war dem Wind ausgeliefert.
Nun ging es darum, eine Schleppverbindung herzustellen. Gar nicht so einfach bei bis zu zwei Meter hohen Wellen. Es gelang den Seenotrettern schließlich, eine Leine zu übergeben. Danach zog der Seenotkreuzer den Havaristen mit langsamer Fahrt Richtung Clare Island. Wie oft die Verbindung brach, ist im Einsatzbericht der RNLI nicht vermerkt. Ganz sicher war es ein Spiel der Geduld und eine eher ungemütliche Reise durch die Nacht auf dem Atlantik.
Kurz vor neun erreichte die Crew endlich den sicheren Hafen. Die Yacht wurde sicher vertäut und der glückliche Segler ging an Land. Seine Retter machten sich auf den Nachhauseweg nach Achill Island. 14 Stunden dauerte ihr Einsatz insgesamt.
Wir verneigen uns vor der Leistung der Seenotretter. Sie sind Helden der See. Ihnen haben wir mit dem Buch ÜBERLEBEN IM STURM ein Denkmal gesetzt. Darin gibt es eine ähnliche Geschichte – von einer Rettung einer Yacht vor dem Leuchtturm von Skerryvore. Allerdings in einem ausgewachsenen Orkan.
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