Brennender Autofrachter liegt nun vor der Insel Terschelling

Brennender Autofrachter liegt nun vor der Insel Terschelling - Ankerherz Verlag

Der brennende Autofrachter „Fremantle Highway“ liegt nun achteinhalb Seemeilen vor der Insel Terschelling. Wie die niederländische Küstenwache mitteilt, trieb das Schiff aufgrund von Wind und Strömung in westliche Richtung. Das Feuer an Bord ist weiterhin außer Kontrolle. Die Löscharbeiten sind schwierig bis unmöglich.

Der Autofrachter brennt nun vor Terschelling, nicht mehr vor Ameland. Wie die Kustwacht in einem Update mitteilt, hält der Bergungsschlepper „Hunter“ eine Notschleppverbindung zum brennenden Schiff. Es wird außerhalb der Fahrspuren für den Schiffsverkehr gehalten, damit Tanker und Frachter in sicherem Abstand passieren können.

Autofrachter nun vor Terschelling

An Bord des 200 Meter langen Autofrachters wütet nach wie vor ein Feuer. Rauch steigt auf. Momentan ist es für Bergungsexperten noch zu gefährlich, an Bord zu gehen. Das Schiff wird von außen nicht mehr gelöscht, teil die Küstenwache mit. Es müsse verhindert werden, dass unnötig viel Wasser an Bord gelangt. Dies gefährde die Stabilität des Schiffes. Ein Kentern und Sinken des Schiffs wollen die Rettungskräfte unbedingt verhindern.

Die „Fremantle Highway“ hat noch mehr Autos geladen, als bislang bekannt war. Die Küstenwache sprach von 2857 Autos, darunter 25 E-Fahrzeugen. Wie die japanische Reederei Kawasaki Kisen Kaisha mitteilt, sind es aber 3783 Autos.

 

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) warnte vor einer „Umweltkatastrophe ungekannten Ausmaßes“, sollte wenn das Schiff untergehen. Das Ökosystem der Nordsee könnte großflächig verschmutzt werden. Der Nationalpark Wattenmeer sei dann „in ernsthafter Gefahr“, schreibt sie auf Twitter. „Das gilt es mit allen Kräften zu verhindern“. Deutschland werde helfen, wo es kann. Die Zusammenarbeit der niederländischen und deutschen Behörden gilt ohnehin als eng.

Gefahr einer Ölpest für die Inseln

Nach Einschätzung des zuständigen niederländischen Ministers ist die Gefahr einer Ölpest für die Watteninseln aktuell „gering“. Sollte Treibstoff aus dem Frachter ausströmen, würde sich das Schweröl Richtung Norden in die offene See verbreiten, teilte Mark Harbers, zuständig Infrastruktur und Wasserverwaltung, dem Parlament in Den Haag. Er bezieht sich auf die Vorhersagen für Wind und Strömung für die kommenden Tage. Bislang ist kein Öl ausgetreten. (Fotos: Kustwacht || dpa)

  

Warum der Frachter in Brand geraten ist, ist entgegen vieler Spekulationen in den Sozialen Medien nicht bekannt. Die Besatzung musste nach Ausbruch des Brandes das Schiff fluchtartig verlassen. Die Seeleute sprangen aus großer Höhe in die Nordsee. Ein Mensch ums Leben, die übrigen 22 Crewmitglieder wurden leicht verletzt. Seenotretter der Station Ameland holten sieben Seeleute aus dem Meer. „Die waren echt in Not, sonst springt man nicht einfach so tief“, sagte Kapitän Willard Molenaar  von der Station niederländischen Medien.

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