Hoffnung auf der Nordsee vor der niederländischen Küste: Der brennende Autofrachter „Fremantle Highway“ soll an einen provisorischen Ankerplatz geschleppt werden. Experten haben es geschafft, eine Leinenverbindung herzustellen. Sollte die Operation gelingen, wäre die Gefahr einer Ölpest für das Welterbe Wattenmeer und die Insel deutlich verringert.
Eine Schleppverbindung und Aussicht auf einen Ankerplatz. Es gibt Hoffnung vor der niederländischen Küste. Vier Bergungsspezialisten sind erstmals an Bord des brennenden Frachters gegangen. Sie stiegen von einem Schiff über und schafften es, eine stärkere Leinenverbindung herzustellen. Nun soll es möglich sein, den noch immer brennenden Autofrachter nicht nur auf Position zu halten, sondern auch zu schleppen. Was die Gefahr einer Ölpest auf den Inseln und im empfindlichen Weltnaturerbe Wattenmeer eindämmen würde.
Ankerplatz vor Schiermonnikoog
Der provisorische Ankerplatz ist nach Angaben der „Infrastruktur- und Wasserbehörde“ weiter östlich, 16 Kilometer nördlich der Insel Schiermonnikoog. Wann das Abschleppen beginnt, hängt mit der Rauchentwicklung und von der Wettervorhersage ab. Die Operation soll 14 bis 16 Stunden dauern und noch am Wochenende beginnen. Wenn sich die Lage deutlich beruhigt hat, könnte der Autofrachter in einen Hafen geschleppt werden. Welcher dies sein könnte, hielt die Behörde offen.
Nach Informationen der Küstenwache hatte die Intensität des Feuers nachgelassen. Auch ich war der Rauch weniger geworden. Luftaufnahmen zeigen aber, wie stark das Schiff in Mitleidenschaft gezogen wurde. Wie lange es noch dem Feuer standhält, ist eine entscheidende Frage. Derzeit halten Experten den Autofrachter aber für stabil, auch unterhalb der Wasserlinie. Ein Kentern und Sinken des Schiffes soll unbedingt vermieden werden.
Hoffnung auf der Nordsee
An Bord der „Fremantle Highway“ sind 1800 Tonnen Schweröl, 200 Tonnen Dieselöl und knapp 3800 Neufahrzeuge, darunter knapp 500 E-Autos. Der Frachter war auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur, als nördlich der Wattenmeerinsel Ameland ein Feuer ausbrach. Es breitete sich schnell aus. Crewmitglieder sprangen in Panik aus großer Höhe in die Nordsee. Ein Seemann kam bei der Evakuierung ums Leben, 22 weitere wurden verletzt (HIER geht es zu weiterführenden Berichten im Ankerherz Blog).
Drücken wir den Rettungskräften weiter die Daumen, dass eine Katastrophe verhindert werden kann. Erstaunlich: Die niederländische Küstenwache bittet auf ihrer Webseite darum, von Schlaumeier-Anrufen und Bergungsvorschlägen abzusehen. Irrsinn im Zeitalter der Sozialen Medien…
Hinweis: Die Situation auf der Nordsee kann sich ständig ändern. Wir berichten aktuell hier im Ankerherz Blog und auf Radio Ankerherz.