Drama auf der Außenelbe: Ein Seemann ist in der Nacht zum Sonnabend bei Otterndorf von einem Frachter in die Elbe gestürzt. Die Crew eines niederländischen Baggerschiffes rettete ihm das Leben. Anschließend wurde der 29-Jährige Filipino von der Besatzung des Seenotrettungskreuzers „Anneliese Kramer“ (Foto) behandelt.
Kurz nach Mitternacht war der Seemann bei Arbeiten an Bord des knapp 190 Meter langen Frachtschiffs „Athina L“ in die Außenelbe gefallen. Wassertemperatur: vier Grad. Es kam auf jede Minute an!
Sofort nach der Alarmierung durch die Rettungsleitstelle See machte sich die Crew des Seenotrettungskreuzers „Anneliese Kramer“ aus Cuxhaven auf den Weg. Auch die „Bürgermeister Weichmann“, ein Boot der Wasserschutzpolizei Hamburg, und ein SAR-Hubschrauber der Marine gingen in den Einsatz. Problem: Die Retter waren zu weit entfernt, um schnell helfen zu können.
Über Funk hörte die Besatzung des niederländischen Baggerschiffs „Pieter Caland“ vom Notfall. Sie befand sich ganz in der Nähe. Fieberhaft suchte die Crew nach dem Seemann. Und da: Ein Licht in der Dunkelheit! Der junge Seemann trug eine Rettungsweste. Mit großem Können gelang es dem Kapitän des Baggerschiffs, nahe an den Schiffbrüchigen zu manövrieren.
Der Verunglückte kletterte an der Lotsenleiter hoch an Bord. Zum Glück war er durch die Kälte noch nicht zu sehr entkräftet. Eine halbe Stunde nach der Alarmierung kam die Crew der „Anneliese Kramer“ an der Unfallstelle in der Außenelbe an. Seenotretter stiegen über und versorgten den unterkühlten, aber ansprechbaren Seemann.
Als sich seine Körpertemperatur wieder Normalwerten näherte, übernahmen ihn die Helfer auf den Rettungskreuzer. Mit Höchstgeschwindigkeit brachten sie ihn in den Hafen von Cuxhaven. Der Seemann kam ins Krankenhaus. Wie es zum Unfall kommen konnte, der dem Seemann beinahe das Leben kostete? Das wird nun untersucht…