Dramatische Moment in der Nordsee zwischen Juist und Norderney. Ein norwegischer Segler war zwischen den Inseln auf einer Sandbank festgekommen. Die Seenotretter kamen zu Hilfe – und es wurde knapp…
Das Revier zwischen Juist und Norderney gilt als gefährlich. Nur ortskundige Segler sollten es – wenn überhaupt – durchkreuzen. Für einen norwegischen Alleinsegler, 46 Jahre alt, wäre es beinahe der Ort seiner letzten Reise geworden.
Um kurz nach 17 Uhr hatte die Rettungsleitstelle See in Bremen einen schwer verständlichen Funkspruch empfangen. Wenig später war klar: Ein Norweger saß mit seiner Jacht im Seegatt zwischen Juist und Norderney auf einer Sandbank fest! Die Seenotretter entdeckten den Havaristen etwa 2,5 Kilometer vor der Westspitze Norderneys.
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Problem: Wegen Niedrigwasser konnten sie die Jacht nicht direkt erreichen. Sie und versuchten, mit einem Leinenwurfgerät eine Verbindung herzustellen. Doch der Skipper lehnte zunächst jede Hilfe ab. Vermutlich dachte er, dass er aus eigener Kraft wieder freikommen könnte.
Doch als das Wasser wieder auflief, nahm die Brandung stark zu. Hohe Wellen warfen die Segeljacht auf die betonharte Sandbank. Nun brachen Kiel und der Mast. Wasser drang ein. Und weder Seenotrettern noch der Crew eines Streifenboots der Wasserschutzpolizei gelang es, die Jacht direkt zu erreichen.
In seiner Not sprang der 46-jährige Segler in die kalte Nordsee.
Die Strömung erfasste ihn und riss ihn fort. Sein Glück: Einer der Seenotretter bekam ihn im Vorbeitreiben zu fassen. Die Retter zogen ihn über die Bergungspforte an Bord und nahmen sofort Kurs Festland. An der Pier von Norddeich wartete bereits ein Krankenwagen, der den unterkühlten Segler in eine Klinik brachte. Das havarierte Schiff in den Hafen von Norderney geschleppt un mit einem Kran an Land gesetzt.
Zur Einsatzzeit herrschten nordwestliche Winde der Stärke 4 (bis zu 28 km/h) und eine sehr unruhige See mit bis zu drei Meter hohen Wellen. Glück gehabt…