"Feuer an Bord!" Das dänische JRCC (Joint Rescue Coordination Center) erhielt den Notruf des kleinen Frachters Sofia (1.827 dwt) um 21:20 Uhr Ortszeit am Donnerstagabend. Man alarmierte sofort die schwedischen Behörden, weil sich das Schiff nahe der schwedischen Hoheitszone befand, etwa 30 Seemeilen östlich der Insel Bornholm.
Die "Sofia", ein 72 Meter langer Massengutfrachter, 1986 in Deutschland gebaut, war in Ballast unterwegs von Polen in den schwedischen Hafen von Ellenholm, als der Brand ausbrach. Ihr Kapitän gab an, dringend Hilfe zu benötigen. Ein schwedischer SAR- Hubschrauber war zuerst vor Ort. Der Pilot meldete ein Feuer am Bug des Schiffes.
Schwedische Medien berichten, dass es an Bord eine Explosion gegeben haben soll, doch eine offizielle Bestätigung der Unglücksursache steht noch aus.
Dänische Behörden versetzten einen Hubschrauber in Bereitschaft. Die Fregatte "Absalon" wurde als Vorsichtsmaßnahme zum Unglücksort umgeleitet, wie der dänische Fernseh-Sender TV2 berichtet.
Der Hubschrauber-Crew gelang es, trotz des starken Windes und der Rollbewegungen des Frachters fünf Besatzungsmitglieder aufzunehmen und sicher an Land zu bringen. Nur eine Stunde und 40 Minuten waren seit der ersten Alarmierung vergangen! Zum Zeitpunkt der Rettung wehte der Wind mit bis zu 33 Knoten, dies entspricht Beaufort 7.
Inzwischen soll der Reeder soll Schlepper angeheuert haben, um das treibende Schiff in einen Hafen zu ziehen. Die polnische Schifffahrtsbehörde berichtet, dass von der "Sofia", das mit etwa 1,2 Knoten treibt, keine unmittelbarer Gefahr ausgehe.
Lob für diesen professionellen Einsatz der Retter - und dies über Landesgrenzen hinweg.