Nachrichten von Seeleuten, die von ihren Reedereien miserabel behandelt werden, sind leider keine Seltenheit. Nun berichtet die BBC über einen besonders drastischen Fall im schottischen Hafen Leith bei Edinburgh. Die Crew eines russischen Frachters harrt dort aus, weil das Schiff viele Auflagen der Behörden nicht erfüllt. Nun wird sogar der Proviant an Bord knapp.
Berichte von Reedereien, die ihre Seeleute miserabel behandeln, schlecht oder gar nicht bezahlen und nicht an Land lassen, mehren sich. Vor kurzem sorgten Berichte des Schiffes einer Hamburger Reederei für Aufsehen. Ihr Schiff war von den australischen Behörden an die Kette gelegt worden. Die Seeleute hatten das Schiff wochenlang nicht verlassen dürfen, warteten auf ihre Heuer und hatten nicht ausreichend Proviant für die Weiterreise an Bord.
Schlechte Behandlung von Seeleuten
Nun gibt es ein neues, drastisches Beispiel für verantwortungsloses Handeln einer Reederei. Wie die BBC berichtet, haben die britischen Behörden dem Frachter Alexander Tvardovskiy (Flagge: Cook Island) ein Auslaufverbot erteilt. Dem Schiffen fehlen eine Reihe von Sicherheitszertifikaten. Die Crew ist seit einiger Zeit nicht bezahlt worden, und es kommt noch schlimmer: seit dem 8. Juli wartet man an Bord auf Nahrungsnachschub oder auf Geld, um Proviant zu kaufen.
Nach Auskunft von Kapitän Gennadi Kukvinov gab es seither nicht einmal eine Antwort auf seine Hilfsappelle. „Wir haben nur noch eine letzten Reste an Bord. Keine Früchte, nur noch ein wenig Fleisch und etwas Brot“, sagte er der BBC. Wie sich die Lage weiter entwickelt, ob die Seeleute ohne Bezahlung stranden und wann das Schiff wieder auslaufen darf, ist derzeit unklar. Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass der Frachter in britischen Gewässern für negative Schlagzeilen sorgte: Im August 2012 kollidierte der Frachter vor dem Hafen von Immingham mit einem anderen Schiff.