Die Seute Deern, das schwer geschädigte Wahrzeichen von Bremerhaven, ist ein „konstruktiver Totalschaden“. Zu diesem Urteil kommt ein Gutachter, wie das Deutsche Schifffahrtsmuseum (DSM) mitteilte. Außenhaut, Kiel und Unterraum sind zu einhundert Prozent zerstört. Eine Renovierung wäre damit faktisch ein Neubau. Wie geht es nun weiter?
Die Gutachter haben die hölzerne Bark, deren 100jähriges Bestehen in diesem Jahr gefeiert wurde, genau untersucht. Das Ergebnis des fünfzig Seiten umfassenden Abschlussberichts ist eindeutig: Kalkulatorisch müssten 75% der reinen Schiffsmasse komplett ersetzt werden. Eine Restaurierung käme damit einem Neubau gleich.
Seute Deern ist ein Totalschaden
Wegen dieser eindeutigen Empfehlung nimmt das DSM, Eigentümerin der hölzernen Bark, Abstand vom Plan, das Schiff in ein Trockendock zu verholen. Die Gutachter raten dazu, dies wegen des schlechten Zustands des Schiffes nicht zu tun.
Wie geht es nun weiter mit der Seute Deern? Am kommenden Mittwoch, 23. Oktober, trifft sich der Stiftungsrat, das Aufsichtsgremium des DSM, zu einer Sondersitzung. Dabei dürfte es auch um die Frage gehen, wie sich Entwicklungen wie im Falle der Seute Deern künftig vermeiden lassen. Das Schiff wurde jahrelang vernachlässigt und gammelte vor sich hin, was in Bremerhaven Unverständnis und auch Wut verursacht hat. Ein Feuer im Frühjahr des Jahres sowie ein Ausfall der Pumpen gaben dem Traditionsschiff dann den Rest. Zuletzt musste nach Informationen des NDR täglich (!) 150.000 Liter aus dem Rumpf gepumpt werden, um das Schiff schwimmfähig zu halten.