Großalarm auf der Insel Sylt: Am Sonnabend hat sich im Keller eines Gebäudekomplexes mit Hotel und Supermarkt in List auf Sylt ein Notstromaggregat überhitzt. Sieben Menschen wurden durch giftige Dämpfe verletzt. Für die Feuerwehrleute war es ein komplizierter und riskanter Einsatz.
Das überhitzte Notstromaggregat bestand nach Feuerwehrangaben aus 36 Lkw-Batterien, von denen einige platzten. Giftige Dämpfe breiteten sich sich aus. Die Einsatzkräfte evakuierten das Gebäude und zwei Nachbarhäuser. Knapp 30 Hotelgäste wurden in Sicherheit gebracht. Insgesamt sieben Menschen erlitten durch die Dämpfe Reizungen der Atemwege und mussten zur Beobachtung in ein Krankenhaus eingeliefert werden.
Großeinsatz in List auf Sylt
Für die Feuerwehr der Insel war es ein schwieriger Einsatz. Die Wehr aus List auf Sylt forderte zunächst den inseleigenen Löschzug Gefahrgut an, dann zusätzlich Verstärkung des Landkreises Nordfriesland. Die Feuerwehrleute aus Husum nahmen mit drei Fahrzeugen die Fähre von der Nachbarinsel Rømø (Foto). Auch ein Seenotkreuzer der Seenotretter half beim Übersetzen.
In Schutzanzügen betraten die Feuerwehrleute den Keller. Die Batterien waren nach Angaben eines Sprechers in der Zwischenzeit miteinander verschmolzen. Man fürchtete eine Explosion. Nacheinander holten die Einsatzkräfte die 25 bis 30 Kilo schweren Batterien dann heraus. Zwei Feuerwehrleute klagten über Unwohlsein und Kreislaufbeschwerden und wurden als Vorsichtsmaßnahme in eine Klinik gebracht.
Insgesamt dauerte der Einsatz, an dem 50 Feuerwehrleute beteiligt waren, mehr als 12 Stunden lang. Während der Supermarkt am Montag wieder öffnen soll, ist das Hotel noch nicht wieder freigegeben. Die Ermittlungen zur Unglücksursache haben begonnen.