Ein dramatischer Unfall auf der Nordseeinsel Amrum beschäftigt Polizei und Kampfmittelräumdienst. Ein 55-jähriger Mann hatte am Sonnabend am Strand eine Metallkugel von etwa 15 Zentimetern Durchmesser entdeckt – und sie aus Neugier mit nach Hause genommen.
Dort bohrte er das Objekt auf. Was dann geschah, war hochgefährlich: Aus der Kugel strömte ein unbekanntes Gas aus, das den Mann lebensgefährlich verbrannte. Der Einsatz lief gegen 21.20 Uhr. Rettungskräfte und Polizei eilten zum Haus des Mannes. Ein Rettungshubschrauber brachte ihn sofort in eine Hamburger Klinik.
Gefährliches Strandgut
Zunächst war unklar, ob es sich um Munition, Strandgut oder ein gefährliches Kampfmittel handeln könnte. Nach aktuellem Stand von Kampfmittelräumdienst und Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt handelte es sich jedoch um eine Metallboje (Foto: Polizeiinspektion Flensburg). Ein Objekt, das tatsächlich immer wieder an den Stränden Nordfrieslands angespült wird. Dass es allerdings zu Verbrennungen kommt, ist laut Polizei sehr ungewöhnlich.

Der Fall erinnert an eine Serie von Funden vor einem Jahr: Damals wurden auf mehreren nordfriesischen Inseln – darunter Amrum – über 250 Kilogramm Kokain angespült. Straßenverkaufswert: rund zehn Millionen Euro.
Warnung der Polizei
Und das ist längst nicht alles, was an die Küsten treiben kann. Die Polizei warnt eindringlich. Bei angespülte Gegenständen könnte es sich um Drogen, Chemikalien, Granaten oder Munitionsreste,oder gefährliche Stoffe wie weißer Phosphor handeln. Letzterer ist besonders tückisch. Er ähnelt Bernstein, ist aber hochentzündlich.
Die klare Empfehlung der Behörden lautet daher: Unbekanntes Strandgut niemals mitnehmen, nicht öffnen, nicht beschädigen. Wer etwas Verdächtiges findet, sollte sofort Ordnungsamt oder Polizei alarmieren.


























