Im Golf von Aden brennt ein Öltanker nach einem Angriff von Huti-Terroristen. Ein Sprecher der vom Iran unterstützten Islamisten bestätigte den Angriff mit einer Rakete. Ein indisches Marineschiff kam der Crew bei den Löscharbeiten zur Hilfe.
Auf einem brennenden Öltanker versuchen, ein großes Feuer zu löschen. Wie unangenehm muss die Situation für 27 Seeleute an Bord der knapp 250 Meter langen „Marlin Luanda“ sein? Das Schiff war auf dem Weg von Griechenland nach Singapur, als es 60 Seemeilen vor der Küste im Golf von Aden von einer Rakete der Huthi-Terroristen angegriffen wurde.
Angriff auf Öltanker
Nach einem Treffer brach auf dem Öltanker ein Feuer aus. Die Terroristen-Gruppe bestätigte den Angriff auf ein „britisches Schiff“, wie es hieß. Wie sie darauf kommt, ist unklar, Der Öltanker fährt unter der Flagge der Marshall Inseln im Pazifik. Er gehört einem Rohstoffhandelskonzern mit Sitz in Singapur und Niederlassungen (!) in Großbritannien.
Das Unternehmen erklärte, die Sicherheit der Besatzung habe „oberste Priorität“. Es brenne in einem Ladetank auf Steuerbordseite. „Wir beobachten die Situation genau. Militärschiffe in der Region sind unterwegs, um Hilfe zu leisten“.
Indische Marine hilft der Crew
Die indische Marine teilte mit, dass ihr Lenkwaffenzerstörer „INS Visakhapatnam“ die Crew der „Marlin Luanda“ bei der Brandbekämpfung unterstützt habe. In der Zwischenzeit heißt es, dass der Brand unter Kontrolle sei. An Bord soll es keine Verletzten oder Todesopfer geben.
Der Angriff der Huthi bedeutet eine weitere Eskalation in der Region. In den Morgenstunden zerstörten die USA und ihre Verbündeten eine abschussbereite Anti-Schiff-Rakete im Jemen. Eben kommt die Meldung, dass es Luftangriffe auf einen Hafen im Jemen geben soll.
Die Angriffe der Huthi-Terroristen werden ein immer größeres Problem für den internationalen Seeverkehr. Nach UN-Angaben hat sich seit Beginn der Angriffe vor zwei Monaten der Warenverkehr durch das Rote Meer und den Suezkanal nahezu halbiert. Um mehr als 40 Prozent brach die Frachtmenge ein; 39 Prozent weniger Schiffe wurden im von Ägypten betriebenen Kanal registriert. Dies teilt die Handels- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen (UNCTAD) mit.
„Wir sind sehr besorgt“
„Wir sind sehr besorgt“, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters den Leiter des Bereichs Handelslogistik bei der UNCTAD, Jan Hoffmann. „Wir sehen Verspätungen, höhere Kosten, höhere Treibhausgasemissionen.“
Hintergrund: Durch den Suezkanal – die kürzeste Seeverbindung zwischen Europa und Asien – werden bis zu 15 Prozent des Welthandels und knapp 30 Prozent des Containerverkehrs abgewickelt. Viele Reedereien schicken ihre Schiffe nun auf der langen Route rund um das Kap der Guten Hoffnung.